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Corona-Krise: Unternehmen vor allem von Rückgang der Nachfrage betroffen

Am häufigsten sahen sich Unternehmen durch einen Rückgang der Nachfrage sowie Liquiditätsengpässe betroffen (Quelle: BMWi)
Am häufigsten sahen sich Unternehmen durch einen Rückgang der Nachfrage sowie Liquiditätsengpässe betroffen (Quelle: BMWi)

Drei von vier Unternehmen erwarten durch die Corona-Krise negative Auswirkungen. Am stärksten betroffen sind die Branchen 'Beherbergung und Gastronomie', 'Gesundheits- und Sozialwesen und übrige personennahe Dienstleistungen', 'Fahrzeug- und Maschinenbau' sowie 'Nahrungsmittelproduktion'. Das sind Ergebnisse einer vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) in Auftrag gegebenen Unternehmensumfrage. Große Unternehmen leiden anteilsmäßig am häufigsten unter den Folgen der Corona-Krise, das Ausmaß der negativen wirtschaftlichen Folgen ist jedoch bei kleinen Unternehmen am stärksten.

Rückgang der Nachfrage ist größtes Problem

Die mit Abstand häufigste negative Auswirkung der Corona-Pandemie ist der Rückgang der Nachfrage. An zweiter Stelle stehen Liquiditätsengpässe, gefolgt von (Teil-)Betriebsschließungen an dritter Stelle. Etwa die Hälfte der negativ betroffenen Unternehmen musste vorübergehend Betriebsteile oder ganze Betriebsteile schließen, hatte logistische Schwierigkeiten beim Absatz der eigenen Produkte oder Schwierigkeiten beim Bezug von Vorleistungen oder Zwischenprodukten.

Eine Umsatzsteigerung aufgrund der Corona-Pandemie erwarten nur sieben Prozent. Knapp drei Viertel der befragten Unternehmen erwarten Umsatzeinbußen im zweiten Quartal 2020 in Höhe von durchschnittlich 55 Prozent.

Staatliche Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen werden abgerufen

Fast 60 Prozent der befragten Kleinunternehmen nutzen die Soforthilfen des Bundes und der Länder oder planen dies. Mehr als ein Drittel der Unternehmen nutzen oder planen Kurzarbeit und jedes Dritte Unternehmen die Möglichkeit der Steuerstundung. Jedes vierte bis fünfte Unternehmen kann zudem durch einen Abbau von Überstunden, Home Office oder Arbeitszeitverkürzungen personalpolitisch auf die Krise reagieren.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass mehr als ein Drittel der Unternehmen ihre Produkt- oder Leistungspalette im Zuge der Corona-Krise erweitert haben und verstärkt auf digitale Vertriebswege setzen. Zwei Drittel der Unternehmen, die für das zweite Quartal Investitionen u.a. in digitale Ausstattung oder Strukturen, Renovierungs- und Sanierungsarbeiten oder Forschung und Entwicklung geplant hatten, haben diese zunächst ausgesetzt. Auf der anderen Seite hat jedes zehnte Unternehmen im Zuge der Pandemie neue Investitionen getätigt, am häufigsten in Maßnahmen zum Gesundheits- oder Arbeitsschutz und digitale Ausstattung oder Strukturen.

Über die Studie

In der von dem Marktforschungsunternehmen Kantar durchgeführten Befragung wurden zwischen dem 14. und 23. April insgesamt 500 repräsentative Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftszweige und Größenklassen befragt. Weitere Befragungen sind im Juli und Oktober geplant. Weitere Ergebnisse finden Sie hier.

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(vg) 08.05.2020



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vg 08.05.2020