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Bewegtbildstandard: AGF beendet Zusammenarbeit mit Google

Aus! Schluss! Vorbei!: Nach fünf Jahren beenden die AGF Videoforschung, Frankfurt, und der Tech-Gigant Google ihre Kooperation. Der Versuch, der Forderung der Werbungtreibenden nach einem gemeinsamen Bewegtbildstandard von TV und Online-Plattformen zu entsprechen und YouTube nach vergleichbaren Kriterien zu integrieren, ist damit gescheitert. "Nach einer langen und in den letzten 18 Monaten sehr intensiven Verhandlungszeit haben beide Parteien entschieden, das Project Evaluation Agreement, das Basis für die Verhandlungen war, nicht mehr zu verlängern", heißt es in einer Mitteilung der AGF.

Bei Google klingt das ein wenig anders: Die AGF Videoforschung habe entschieden, das Project Evaluation Agreement nicht mehr zu verlängern, teilte die Deutschlandtochter des Unternehmens mit. "Das Ziel der Zusammenarbeit mit der AGF war eine gemeinsame Reichweitenmessung. Google hat seine Verpflichtungen erfüllt, um dieses Ziel zu erreichen", sagt Dirk Bruns, Head of Video von Google. Seit über einem Jahr liefere man auditierte YouTube-Daten. Auf dieser Basis seien erstmals im März 2019 YouTube-Daten veröffentlicht worden, die einen Vergleich von YouTube und TV ermöglicht hätten. "Vergleichbare Nettoreichweiten hätten von der AGF kommuniziert werden können und ein Ausbauplan für eine höhere Datentiefe war abgestimmt. Wir bedauern den Abbruch der Gespräche", so Bruns.

Werbungtreibende fordern vergleichbare und konsistente Daten

Wie auch immer, mit der heutigen Ankündigung hat das Hin und Her vorläufig ein Ende. Lange Zeit hatten die Werbungtreibenden immer wieder gefordert, dass auch die US-Bewegtbildanbieter sich aktiv in die deutschen Messsysteme der Joint Industry Committees (JIC) integrieren sollten, sofern sie Werbeplätze anbieten. Erst Anfang des Jahres hatte die OWM Organisation Werbungtreibende, Berlin, dabei noch gelobt, "mit dem ersten Integrationsschritt von YouTube ist der AGF ein wichtiger Meilenstein gelungen". Gleichzeitig hatte der Kundenverband appelliert, dass die AGF nun gefordert sei, hier für vergleichbare, konsistente und jederzeit auditierbare Daten zu sorgen, die kontinuierlich dem Markt und allen Partnern gleichermaßen zur Verfügung gestellt werden.

AGF Videoforschung und Google hatten 2015 Gespräche über die Integration von YouTube-Daten ins AGF-System aufgenommen. Die Weiterentwicklung der Konvergenz-Messung habe innerhalb der AGF unverändert hohe Priorität, heißt es weiter in dem Schreiben. Dazu prüfet die AGF derzeit verschiedene Ansätze und werde in den kommenden Wochen erste Ergebnisse präsentieren.

AGF will weiter an crossmedialem konvergentem Standard arbeiten

"Die AGF bleibt dem Ziel, einen crossmedialen konvergenten Standard weiterzuentwickeln, der TV und Streaming umfassend abbildet, verpflichtet", sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der AGF-Geschäftsführung. "Alle Vermarkter von Werbeinventar im Bereich Bewegtbild können einen Lizenzvertrag mit der AGF abschließen, der die Messung und Bereitstellung von Daten umfassend regelt. Auch Google steht die Tür für eine Zusammenarbeit weiterhin jederzeit offen."



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vg 09.07.2020