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Über die Hälfte der Unternehmen durch Corona stark beeinträchtig

Im internationalen Vergleich ist der Anteil der Unternehmen, die durch die Pandemie stark beeinträchtig sind, in Deutschland zwar am geringsten, liegt aber auch bei 53 Prozent. Weltweit gaben 72 Prozent der Firmen an, die Auswirkungen der Krise stark zu spüren. Das zeigt eine Umfrage der britischen Großbank HSBC mit Deutschlandsitz in Düsseldorf. Im Rahmen der Studie wurden 2.600 Firmen in 14 Staaten mit einem Umsatz von mehr als fünf Millionen Dollar befragt, darunter 200 deutsche Unternehmen.

Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften steigt

Wie die Studie zeigt, scheint die Krise das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften geschärft zu haben. 61 Prozent der deutschen Unternehmen geben an, das Thema sei wichtiger geworden oder sogar wichtiger als je zuvor. Das liegt leicht unter dem weltweiten Durchschnitt von 65 Prozent.

Für deutsche Unternehmen steht dabei das Thema Energiewende ganz oben auf der Prioritätenliste, gefolgt vom Kampf gegen den Klimawandel und der Förderung nachhaltigen Konsumentenverhaltens. Und gut die Hälfte der befragten Firmen plant, sich mit nachhaltigen Lieferketten und nachhaltiger Infrastruktur zu beschäftigen.

Mobiles Arbeiten setzt sich zunehmend durch

In den kommenden fünf Jahren setzen deutsche Unternehmen stark auf Investitionen in Technologie und Innovation. Die Firmen erwarten, dass dies unter anderem das mobile Arbeiten fördern wird und planen verstärkt virtuelle Meetings. 39 Prozent der Befragten wollen Flugreisen zu Meetingzwecken reduzieren. Etwas mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer rechnet sogar damit, dass flexible Arbeitsformen bei ihnen zum Standard werden.

Investition in Technologie zahlt sich aus

In den vergangenen zwei Jahren haben deutsche Firmen vor allem drei Maßnahmen ergriffen, um ihr Geschäft widerstandsfähig aufzustellen: Der Hauptfokus lag auf technologischen Änderungen und Innovation (59 Prozent). 42 Prozent der Befragten haben ihr Geschäft diversifiziert und 32 Prozent konsolidierten ihre Finanzen.

Mit Blick auf die Krise gaben die Befragten an, die Investitionen in Technologie und Innovation hätten in den vergangenen Monaten den größten Mehrwert gebracht. So sagen dann auch neun von zehn Unternehmen, sie seien zumindest teilweise bereit für die Herausforderungen der vergangenen Monate gewesen. Mehr als die Hälfte der befragten Firmen sagt gar, sie sei gut vorbereitet gewesen - auch wenn sie rückblickend mehr hätten tun können. Dies schlägt sich in der täglichen Arbeit nieder. Gut ein Fünftel der Unternehmen arbeitet auch in der Krise wie zu normalen Zeiten. Zwei Drittel arbeiten mit Einschränkungen, und nur etwas über ein Zehntel hat den Geschäftsbetrieb vorübergehend eingestellt.

Kundenbeziehungen haben sich verbessert

Gleichzeitig verbesserte sich die Beziehung zu wichtigen Stakeholdergruppen. 82 Prozent der Umfrageteilnehmer sagen, sie fühlten sich ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern näher als vor der Krise. 81 Prozent gaben an, ihre Kundenbeziehungen seien besser geworden, und 76 Prozent sehen sich ihren strategischen Partnern und Zulieferern stärker verbunden. Neun von zehn Unternehmen haben während der Krise kleinere Geschäftspartner unterstützt bzw. haben selbst Unterstützung erfahren.

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vg 27.07.2020