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Chili-con-Carne-Index: Mehrwertsteuersenkung bremst die Teuerungsrate

Die Mehrwertsteuersenkung bringt Bewegung in die Preise in Deutschland – sie sind bei vielen Produkten merklich gesunken. Das zeigt der Chili-con-Carne-Index. Damit beobachten Wirtschaftswissenschaftler vom Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen der Universität Hohenheim in Stuttgart seit Beginn der Corona-Krise Mitte Februar die Entwicklung der Lebensmittelpreise auf den Internet-Seiten von großen europäischen Supermarktketten. Ihr Fazit: Die Preisstabilisierung ist auch bei den Lebensmitteln angekommen. Hatten sie für Gericht Mitte Mai noch eine Preissteigerung von rund 7,5 Prozent errechnet, kosten die Zutaten gegenwärtig nur noch knapp drei Prozent mehr als zu Krisenbeginn. Vor allem bei saisonalem Gemüse wie Tomaten fiel das Preisniveau auf den Stand vom Februar zurück.

Preis-Anpassung nicht nur im Supermarkt, sondern auch im Baumarkt

Neu in ihre Analyse aufgenommen haben Wissenschaftler die Preisentwicklung bei einer deutschen Baumarktkette: Blieben die Preise im Juni noch stabil oder fielen bei rund zehn Prozent der Artikel sogar höher als im Vormonat aus, waren nach der Steuersenkung über 95 Prozent der Produkte günstiger zu haben. Die Preise einer Stichprobe aus 1.500 Produkten reduzierten sich infolge der Steuersenkung um circa 2,5 Prozent. Dabei erfolgte die Preisanpassung mit einer gewissen Verzögerung.

Schneller reagierte eine deutsche Supermarktkette. Hier fielen die Preise bereits in den Tagen direkt nach der Steuersenkung. Allerdings betrug die Preis-Anpassung nur etwas weniger als zwei Prozent ‒ passend zum reduzierten Mehrwertsteuersatz für die meisten Lebensmittel. Über drei Viertel der Preise wurden nach unten angepasst, die übrigen Produkte blieben gleich teuer oder wurden sogar teilweise teurer.



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vg 27.08.2020