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Werbeeinnahmen in klassischen Mediensegmenten brechen drastisch ein

Wachstum nach Segmenten in den kommenden Jahren (Quelle: PwC)
Wachstum nach Segmenten in den kommenden Jahren (Quelle: PwC)

Covid-19 treibt die Digitalisierung und Individualisierung des Medienkonsums weiter voran. Das ist eines der Ergebnisse des Global Entertainment & Media Outlook 2020–2024 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Die Studie zeigt aber gleichzeitig, dass die Corona-Krise das Wachstum der globalen Medien- und Unterhaltungsindustrie unterbrochen hat. Mit einem Rückgang von 5,6 Prozent – das sind mehr als 120 Milliarden US-Dollar – verzeichnet die Branche 2020 die stärksten Umsatzeinbußen in der 21-jährigen Geschichte der Publikationsreihe. Von 2008 auf 2009, als die Weltwirtschaft durch die globale Finanzkrise ebenfalls schrumpfte, sanken die Einnahmen nur um drei Prozent.

Wachstum der Branche bleibt langfristig robust

Für weite Teile der Medien- und Unterhaltungsindustrie zeichnet sich nach den tiefgreifenden Einschnitten von 2020 allerdings eine schnelle, V-förmige Erholung ab: Schon 2021 werden die Einnahmen der Studie zufolge wieder um 6,4 Prozent steigen. Das entspräche dem größten jährlichen prozentualen Anstieg seit Langem. Bis 2024 prognostiziert PwC für die Gesamteinnahmen eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 2,8 Prozent.

In manchen Segmenten wird die Erholung allerdings etwas länger dauern und eher einen U-förmigen Verlauf nehmen – etwa im Veranstaltungssektor. Da die COVID-19-Pandemie Live-Musik, Kino oder Messen für lange Zeit zum Erliegen gebracht hat, ist dieser Sektor erwartungsgemäß am stärksten vom Umsatzeinbruch betroffen. Auch die Werbebranche wird die Krise noch länger beschäftigen. Die Werbeeinnahmen gehen 2020 um 13,4 Prozent zurück und werden nicht vor 2022 auf das Vorkrisenniveau zurückkehren.

Streaming-Anbieter profitieren besonders

Ein weiteres Studienergebnis lautet: Die Menschen konsumieren aufgrund der Kontaktbeschränkungen verstärkt zu Hause. So verzeichnen die Streaming-Anbieter bereits 2020 ein Umsatzplus von 26 Prozent. Der Umsatz von Anbietern wie Netflix, Amazon Prime oder DAZN wird sich der Studie zufolge von 46,4 Milliarden US-Dollar (2019) auf 86,8 Milliarden Dollar im Jahr 2024 fast verdoppeln.

Umbrüche der Mediennutzung treten noch früher ein

Wie rasch aber beeinflusst COVID-19 die Entwicklung der einzelnen Segmente? Insbesondere an den Kinokassen und bei Video-on-Demand-Abonnements (SVOD) zeigen sich zentrale Umbrüche viel früher als bisher prognostiziert: Während 2015 die Ticket- und Werbe-Einnahmen der Kinos die Abonnement-Einnahmen der SVOD-Anbieter noch um das Dreifache übertrafen, lagen sie 2019 nur noch geringfügig darüber. Dagegen wird in naher Zukunft weiterhin mit einem deutlichen Anstieg der SVOD-Einnahmen gerechnet: 2024 dürften sie doppelt so hoch wie die der Kinos sein.

Dennoch behaupten sich einige traditionelle Medien trotz Covid-19 und digitaler Beschleunigung. Angesichts von Ausgangssperren oder stark eingeschränkter Mobilität boomen Buchverkäufe. Ihr Gesamtumsatz wird der Studie zufolge bis 2024 jährlich um 1,4 Prozent auf 64,7 Milliarden US-Dollar wachsen.

Über die Studie

Die 21. Ausgabe des Global Entertainment & Media Outlooks blickt auf insgesamt 14 Segmente der Medien- und Unterhaltungsindustrie in 53 Ländern. Die Analyse untersucht die Entwicklungen der vergangenen fünf Jahre und bietet einen Ausblick auf die wichtigsten Trends für die kommenden fünf Jahre. PwC hat die Veröffentlichung der Studie in diesem Jahr um drei Monate verschoben, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Branche besser einschätzen zu können.

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(vg) 03.09.2020



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vg 03.09.2020