Werbeeinnahmen in klassischen Mediensegmenten brechen drastisch ein
Wachstum nach Segmenten in den kommenden Jahren (Quelle: PwC)
Wachstum der Branche bleibt langfristig robust
Für weite Teile der Medien- und Unterhaltungsindustrie zeichnet sich nach den tiefgreifenden Einschnitten von 2020 allerdings eine schnelle, V-förmige Erholung ab: Schon 2021 werden die Einnahmen der Studie zufolge wieder um 6,4 Prozent steigen. Das entspräche dem größten jährlichen prozentualen Anstieg seit Langem. Bis 2024 prognostiziert PwC für die Gesamteinnahmen eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 2,8 Prozent.
Streaming-Anbieter profitieren besonders
Ein weiteres Studienergebnis lautet: Die Menschen konsumieren aufgrund der Kontaktbeschränkungen verstärkt zu Hause. So verzeichnen die Streaming-Anbieter bereits 2020 ein Umsatzplus von 26 Prozent. Der Umsatz von Anbietern wie Netflix, Amazon Prime oder DAZN wird sich der Studie zufolge von 46,4 Milliarden US-Dollar (2019) auf 86,8 Milliarden Dollar im Jahr 2024 fast verdoppeln.Umbrüche der Mediennutzung treten noch früher ein
Wie rasch aber beeinflusst COVID-19 die Entwicklung der einzelnen Segmente? Insbesondere an den Kinokassen und bei Video-on-Demand-Abonnements (SVOD) zeigen sich zentrale Umbrüche viel früher als bisher prognostiziert: Während 2015 die Ticket- und Werbe-Einnahmen der Kinos die Abonnement-Einnahmen der SVOD-Anbieter noch um das Dreifache übertrafen, lagen sie 2019 nur noch geringfügig darüber. Dagegen wird in naher Zukunft weiterhin mit einem deutlichen Anstieg der SVOD-Einnahmen gerechnet: 2024 dürften sie doppelt so hoch wie die der Kinos sein.
Dennoch behaupten sich einige traditionelle Medien trotz Covid-19 und digitaler Beschleunigung. Angesichts von Ausgangssperren oder stark eingeschränkter Mobilität boomen Buchverkäufe. Ihr Gesamtumsatz wird der Studie zufolge bis 2024 jährlich um 1,4 Prozent auf 64,7 Milliarden US-Dollar wachsen.
Über die Studie
Die 21. Ausgabe des Global Entertainment & Media Outlooks blickt auf insgesamt 14 Segmente der Medien- und Unterhaltungsindustrie in 53 Ländern. Die Analyse untersucht die Entwicklungen der vergangenen fünf Jahre und bietet einen Ausblick auf die wichtigsten Trends für die kommenden fünf Jahre. PwC hat die Veröffentlichung der Studie in diesem Jahr um drei Monate verschoben, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Branche besser einschätzen zu können.
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(vg) 03.09.2020