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Studie: So steht es um das Naturschutz-Engagement der Industrie


Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt grerade auch Unternehmen, etwa aus Gründen des Imagegewinns und der Mitarbeitermotivation (Foto: Adobe)

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. hat 2019 eine bundesweite Unternehmensbefragung durchgeführt um herauszufinden, inwieweit sich Firmen gezielt für den Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Lebensräume einsetzen. Die nun im Fachmagazin 'Business Strategy and the Environment' veröffentlichten Ergebnisse liefern Einblicke, wie und warum Unternehmen zu dem Thema engagiert sind. Von den bundesweit knapp 700 befragten Unternehmen gaben dabei 266 (55%) an, sich in dem Bereich bereits zu engagieren. Vor allem Geldspenden und naturnah gestaltete Firmengelände sind die häufigsten Formen des Engagements. Auffällig ist, dass mit 35% der Unternehmen auch viele im Rahmen eigener Projektinitiativen aktiv sind.

Die Daten geben zudem Aufschluss über Faktoren, die das Naturschutzengagement in Unternehmen beeinflussen. „Es zeigt sich, dass vor allem Firmen aktiv sind, die sich von ihrem Einsatz auch einen eigenen Nutzen versprechen. Insbesondere Imagegewinn, Mitarbeitermotivation und -bindung, aber auch der Schutz geschäftsrelevanter Ressourcen spielen eine Rolle“, sagt Marlen Krause, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZALF und Leiterin der Studie. „Interessant ist, dass diese erhofften Vorteile stark davon abhängen, wie die Unternehmensleitung gesellschaftliche Erwartungen an ihr Unternehmen einschätzt.“

Befragte aus engagierten Unternehmen verspüren einen stärkeren Druck von ihren Interessengruppen, sich für den Schutz der Natur einzusetzen. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass überwiegend die Erwartungen von Kunden, der Belegschaft und der breiten Öffentlichkeit ein unternehmerisches Engagement begünstigen. Hingegen animieren die Erwartungen von Politik, Geldgebern und Zulieferern Unternehmen bislang eher wenig, zum Schutz der biologischen Vielfalt beizutragen“, fasst Krause zusammen. Entscheidende Hinderungsgründe sind der Mangel finanzieller Mittel, die Herausforderung, freiwillige Naturschutzzahlungen intern zu rechtfertigen, sowie fehlendes Wissen darüber, wie sich Unternehmen überhaupt für den Schutz der biologischen Vielfalt einsetzen können.

Die Studie richtete sich an Unternehmen aus allen Bundesländern und ist hinsichtlich ihrer regionalen Verteilung repräsentativ. Zur Umfrage eingeladen wurden vorwiegend mittelgroße und große Unternehmen aus verschiedenen Sekundär- und Tertiärsektoren. Die Befragung wurde im Rahmen des Forschungs- und Umsetzungsprojekts „AgoraNatura“ durchgeführt.



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tor 12.11.2020