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Verpackung des Jahres 2020: Löwensenf gewinnt


In dieser Verpackung betrat der „Löwensenf“ 1920 die Bühne der Markenwelt (Foto: Develey Senf & Feinkost GmbH)

Beim "23. Deutschen Verpackungsdialog", veranstaltet alljährlich vom Deutsches Verpackungs-Museum in Heidelberg, ist Löwensenf zur „Verpackung des Jahres 2020“ gekürt worden. Die Jury zeigte sich von der "Qualität und dem Mut zur Weiterführung des historischen Markendesigns" von „Löwensenf Extra“ überzeugt. "Beeindruckend ist die beständige Gültigkeit der Formensprache, die ohne Abstriche oder Kompromisse weiter zum Einsatz kommt", heißt es weiter, wobei besonders der Mut zur Selbstähnlichkeit hervorgehoben wird.

Ursprünglich hatten Otto und Frieda Frenzel bereits im Jahre 1903 die „Erste lothringische Essig- und Senffabrik“ gegründet. Als Standort für die Neugründung hatten sie Metz gewählt, denn die Region Elsass-Lothringen war schon damals unter Feinschmeckern für ihre gute Küche bekannt. Als deutsche Staatsbürger mussten die Firmengründer nach der Niederlage des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg 1918 Metz verlassen und schauten sich nach einem neuen Standort um.

Besonders eine Stadt war als deutscher Standort für Senf berühmt: Düsseldorf war schon seit 1726 die Heimat der international renommierten Senffabrik ABB Bergrath. Im Dunstkreis der etablierten Fabrik platzierten die Frenzels ihre „Neue Düsseldorfer Senfindustrie Otto Frenzel“. Und hier wird im Jahre 1920 der „Löwensenf Extra“ geboren. Der Senf mit dem Löwen war der erste Senf in Deutschland, der nach dem traditionellen Dijon-Verfahren hergestellt wurde. Seinen Namen verdankt der „Extra“ seiner besonderen Schärfe und Würze, für die er bald bekannt wird. Noch im selben Jahr wird der Löwe in Anlehnung an das Düsseldorfer Stadtwappen als Markenzeichen eingetragen.

Nicht nur der Name und das Markentier, auch der Verpackungsauftritt waren von Beginn an selbstähnlich und markenprägend. Die Senfsorten des Herstellers Frenzel wurden seit der Anfangszeit in herkömmlichen Keramik-Tiegeln vertrieben, die der Firmenname als Abkürzung zierte (OFD für Otto Frenzel Düsseldorf). Neu und innovativ war deshalb 1925 die Einführung eines Glas-Gefäßes, das den Einblick auf den Senf möglich machte. Den Deckel des bauchigen Glases („Tönnchen“ genannt) zierte ein Löwenkopf. Die Signalfarbe war Rot - und das ist sie über 100 Jahre geblieben. Als erster deutscher Hersteller im Senfbereich wurde die Glasverpackung mit luftdichtem „Twist-Off“-Schraubverschluss versehen (anstelle der üblichen Keramikgefäße). Innovativ war auch die Einführung der Abfüllung unter Vakuum, die man schon 1925 etablierte, um die besondere Würze des Senfs zu schützen.

Dem Senf mit dem Löwen war fortan ein besonderer Erfolg beschieden. Bis heute ist er der unumstrittene Marktführer unter den scharfen Senfsorten – mit einem aktuellen Marktanteil von 54 Prozent. Die klassische Form des Glastönnchens und die Leitfarbe mit dem leuchtenden Rot wurden über die gesamten hundert Jahre nicht aufgegeben. Bis heute hat sich der Markenauftritt dieser klassischen Marke nur in Nuancen und unter sehr behutsamer Führung weiterentwickelt.






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tor 13.11.2020