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Digital Production as a Service: Porsche, MHP und Munich Re gründen FlexFactory

Hersteller aus verschiedensten Branchen mit einer hohen Variantenvielfalt stehen vor der Herausforderung, immer individueller werdende Kundenbedürfnisse zu berücksichtigen und Produktlebenszyklen zu verkürzen. Das erfordert oftmals hohe Investitionen. Gleichzeitig stehen bei herkömmlichen Produktionsanlagen geringen Stückzahlen hohe Fixkosten gegenüber. Um sie hier zu unterstützen, haben der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche, seine Management- und IT-Beratungstochter MHP und der Versicherungskonzern Munich Re, München, nun ein Joint Venture gegründet – die FlexFactory.

Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist es, die Fertigung von Kleinserien unterschiedlichster Produkte in der produzierenden Industrie "flexibler und kosteneffizienter zu gestalten". Die FlexFactory agiert dabei als Beratungsunternehmen und Business Enabler. Sie stellt keine eigenen Produktionsanlagen zur Verfügung, sondern bietet nach eigenen Angaben das für den Aufbau einer flexiblen Produktion benötigte Wissen und entsprechende Dienstleistungen als Servicekonzept aus einer Hand an (Digital Production as a Service). Zudem werde sie bei der tatsächlichen Umsetzung des spezifischen Kundenprojekts unterstützen.

Man wolle so Kunden aus dem produzierenden Gewerbe befähigen, Innovationen bzw. Artikelvarianten schneller und effizienter als im traditionellen Produktionsprozess und mit weniger Kapitaleinsatz umzusetzen, heißt es in einer Mitteilung. Porsche bringe sein Produktions-Knowhow ein; MHP seine Expertise in der digitalen Prozessoptimierung, insbesondere an der Schnittstelle von Entwicklung zu Produktion. Die Finanzierungs- und Versicherungsmodelle sowie eine Performance-Garantie für die ausgeplante Produktion kommen von Munich Re. Zusätzlich steuert die Munich Re-Tochter Relayr digitale Risikoanalyse via IoT-Sensorik bei.

Die Integration weiterer Technologiepartner auf der offenen FlexFactory-Plattform ist im Sinne eines offenen Produktions-Ökosystems mittelfristig denkbar und angestrebt, teilten die Partner mit. Anteilseigner der FlexFactory GmbH sind Porsche und MHP mit jeweils 25 Prozent sowie Munich Re mit 50 Prozent. Geschäftsführer der FlexFactory sind Phillipp Hypko und Philip Plattmeier.

Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT der Porsche AG: "Das Interesse der ersten potenziellen Kunden zeigt uns, dass es einen großen Bedarf an individualisierten Produkten gibt. Dieses Joint Venture ist noch klein, aber fein. Es kann die Herausforderung lösen, auch Kleinserien wirtschaftlich zu fertigen und damit ein neues Kapitel der industriellen Produktion aufschlagen."



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vg 16.11.2020