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Digitalisierungsindex: Wo steht die deutsche Wirtschaft?

Digitalisierungsgrad: Zwischen den einzelnen Branchen und Regionen gibt es enorme Unterschiede (Quelle: Digitalisierungsindex)
Digitalisierungsgrad: Zwischen den einzelnen Branchen und Regionen gibt es enorme Unterschiede (Quelle: Digitalisierungsindex)

Der Digitalisierungsgrad der Wirtschaft in Deutschland unterscheidet sich deutlich. So ist die Informations- und Kommunikationsbranche (IKT) im Branchenvergleich Spitzenreiter in Sachen Digitalisierung. Sie kommt auf 273,0 Indexpunkte und übertrifft damit bei weitem den auf 100 Punkte normierten Durchschnitt aller Branchen. Es folgen der Fahrzeugbau und die Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau. Am wenigsten digitalisiert sind hingegen das Sonstige Produzierende Gewerbe (55,6 Indexpunkte), die Tourismusbranche (64,4 Indexpunkte) und das Sonstige Verarbeitende Gewerbe (66,7 Indexpunkte).

Das zeigt der neue Digitalisierungsindex, der im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), Berlin, erstellt wurde. Er gibt Aufschluss über den Stand der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft und soll nun jährlich erhoben werden. Anhand von 37 Indikatoren erfasst und quantifiziert der neue Index den bisher erreichten Stand. Analysiert werden die Unterschiede zwischen Branchen, Unternehmensgrößen, Gruppen von Bundesländern und Regionstypen.

Unterschiede im Digitalisierungsgrad der deutschen Wirtschaft

Großunternehmen (mehr als 249 Beschäftigte) weisen einen deutlich höheren Digitalisierungsgrad auf und kommen auf einen Indexwert, der fast doppelt so hoch ist wie der durchschnittliche Wert über alle Unternehmensgrößenklassen. Kleine Unternehmen (1 bis 49 Beschäftigte) haben insgesamt noch das größte Digitalisierungspotenzial.

Der Westen Deutschlands hat in Sachen Digitalisierung Nachholbedarf

Süddeutschland steht beim Digitalisierungsgrad an der Spitze. Unter den vier Bundeslandgruppen Nord, Ost, Süd und West schneiden die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg (Gruppe Süd) am besten ab. Hier beläuft sich der Stand der Digitalisierung auf gut 110 Prozent des Durchschnitts aller vier Bundeslandgruppen. Das liegt unter anderem daran, dass im Süden sehr viele Unternehmen sitzen, die besonders intensiv forschen, beispielsweise aus der Automobilindustrie, der Elektrotechnik und dem Maschinenbau.

Der Norden kann unter anderem durch ein vergleichsweise gutes Breitbandnetz punkten und landet hinter dem Süden auf dem zweiten Platz. Unternehmen in Westdeutschland sind dagegen schlechter mit schnellem Internet ausgestattet. Hinzu kommt: Hier gibt es besonders viel Potenzial im Hinblick auf den Ausbau der Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Unternehmen. Ostdeutschland schneidet mittelmäßig ab: Zwar gibt es hier viele digitale Start-ups, allerdings vergleichsweise wenig IT-Fachkräfte.

Auch Ballungsgebiete wie Berlin, Dresden, Hannover, Hamburg, München und Köln erreichen sehr hohe Werte, während der ländliche Raum nur unterdurchschnittlich abschneidet.

Über den Digitalisierungsindex

Die nächsten Ergebnisse zum Digitalisierungsindex werden im Herbst 2021 vorliegen. Der Index ist Teil des Projekts 'Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland'. Durchgeführt wird dieses im Auftrag des BMWi und von einem Projektkonsortium, bestehend aus dem ZEW Mannheim (Konsortialführer), dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., der Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH, dem Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. an der RWTH Aachen und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Auf der neugestalteten Seite de.digital stellt das BMWi künftig regelmäßig neue Informationen zum Stand der Digitalisierung in Deutschland sowie zur Umsetzung von Initiativen und Projekten bereit.

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(vg) 30.11.2020



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