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Luxusmarkt leidet stark unter Corona - Erholung nicht vor Ende 2022 in Sicht

Die Hersteller persönlicher Luxusgüter, zu denen unter anderem hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck zählen, büßen 2020 voraussichtlich 23 Prozent ihres Umsatzes ein. Das Marktvolumen schrumpft vor allem aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie signifikant und liegt klar unter den 281 Milliarden Euro des Vorjahrs. Tatsächlich erreicht es mit 217 Milliarden Euro gerade mal das Niveau von 2014. Einen solchen Einbruch hat es in den 19 Jahren, in denen die Unternehmensberatung Bain & Company gemeinsam mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma die "Luxury Goods Worldwide Market Study" erstellt, noch nie gegeben. Und auch das erweiterte Luxusgeschäft inklusive Kunst, Gourmetwaren, Yachten, Privatfliegern und Edelautos sowie besonderen Reisen verliert deutlich: Es geht ebenfalls um gut ein Fünftel auf rund eine Billion Euro zurück.

Bei den persönlichen Luxusgütern macht die Corona-Krise bislang besonders den Herstellern hochwertiger Kleidung und edler Uhren zu schaffen. Sie müssen 2020 beim Umsatz mit einem Minus von 30 Prozent rechnen. Glimpflicher läuft es für die Schuhproduzenten. Sie werden rund 12 Prozent weniger umsetzen, weil unter anderem das Sneaker-Segment geringere Einbußen verzeichnete. In Asien verkauften sich zudem Juwelen noch verhältnismäßig gut.

Insgesamt aber liegen alle Produktkategorien 2020 weit unter dem Vorjahresniveau. Erholen wird sich die Luxusgüterindustrie nur langsam. Frühestens Ende 2022, wahrscheinlich aber erst im Laufe des Jahres 2023 wird sich der Umsatz der Branche wieder auf dem Niveau von 2019 bewegen.

China einziger Lichtblick

Lediglich in China kann die Luxusindustrie Wachstum verzeichnen. Im Reich der Mitte wird der Markt 2020 laut Bain-Studie um 45 Prozent auf 44 Milliarden Euro zulegen. Das Plus beruht nicht zuletzt auf der schnellen Erholung der Wirtschaft nach Eindämmung der Pandemie. Da die chinesischen Konsumenten nicht mehr ins Ausland reisen konnten, kauften sie Luxuswaren überwiegend lokal ein.

Dies wiederum hat Europa hart getroffen. Durch die ausbleibenden Touristen wird dort das Geschäft mit den Edelmarken 2020 voraussichtlich auf 57 Milliarden Euro abrutschen - ein Minus von 36 Prozent gegenüber 2019. Doch auch im restlichen Asien hat die Kaufkraft insbesondere der Chinesen gefehlt. In der Region ist mit einem Rückgang um 35 Prozent auf 27 Milliarden Euro zu rechnen. Der amerikanische Doppelkontinent wiederum dürfte einen Einbruch von 27 Prozent auf 62 Milliarden Euro verzeichnen.



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tor 09.12.2020