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SpiceNerds: "Das Warten und die Hartnäckigkeit haben sich gelohnt"


Dr. Daniel Kähler ist Geschäftsführer von SpiceNerds (Foto: SpiceNerds)

Das Berliner Food-Start-up SpiceNerds, das 2018 vom Unternehmer Dr. Thomas Kuhmann gegründet wurde, will mit innovativen Bio-Dressings für Salat frischen Wind in das klassische Saucensortiment bringen. Mit Dressings für Gemüse wurde laut dem Unternehmen sogar eine ganz neue Produktkategorie geschaffen. Mit SpiceNerds-Geschäftsführer Dr. Daniel Kähler sprach markenartikel-magazin.de über die "kleine Revolution im vegetarisch-veganen Saucen- und Dressing-Segment", den Spagat zwischen anspruchsvoller Produktentwicklung und industriell reproduzierbaren Produkten und den Erfahrungen mit Micro-Influencern.

markenartikel: Was hat Sie zur Gründung von SpiceNerds bewogen?
Daniel Kähler: Da gibt es tatsächlich eine nette kleine Hintergrundgeschichte zu erzählen. Unser Gründer und Co-Geschäftsführer Dr. Thomas Kuhmann hatte die Unternehmens-Idee, nachdem er in seiner Jugendzeit in der Schweiz den US-Schauspieler Paul Newman kennengelernt hat. Newman vertreibt selbst Dressings und Saucen unter seinem Namen „Newmans Own“ auf dem amerikanischen Markt. Die beeindruckende Begegnung, in der Kombination mit dem Klagen seiner Frau über die langweilige Dressing- und Saucen-Auswahl im Supermarkt, ließ Thomas auch nach Jahren nie richtig los. Als er mich dann ins Boot holte und von seiner Idee erzählte, schlug mein Foodie-Herz höher. Ich war sofort Feuer und Flamme. So wurde die Gründung von SpiceNerds Anfang 2018 schließlich eingeleitet.



markenartikel: Wofür steht die Marke?
Kähler: Die herkömmlichen Variationen von Salatdressings sind vor allem eines – wenig einfallsreich, immer gleich und in den Rezepturen oft nicht mehr zeitgemäß. Mit unseren Geschmackskombinationen in Bio-Qualität wollen wir Abwechslung in das Sortiment bringen. Zudem haben wir – und das ist die eigentliche Innovation – mit unseren Saucen für Gemüse, die man sowohl warm als auch kalt genießen kann, eine komplett neue Produktkategorie entwickelt, die aus jedem einfachen Gemüse ein Gericht macht. Zusätzlich sind alle unsere Artikel vegan und verzichten auf Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Zuckerzusatz. Man kann also sagen, dass SpiceNerds für eine kleine Revolution im vegetarisch-veganen Saucen- und Dressing-Segment steht.

markenartikel: Welche Probleme hat man als Newcomer, wenn man hierzulande gelistet werden will?
Kähler: Die Konkurrenz unter den Food-Start-ups und den etablierten Marken ist natürlich sehr groß und die Möglichkeiten in diesem Segment beinahe unendlich. Vor die größte Herausforderung stellte uns aber die Erkenntnis, dass der Weg von einer anspruchsvollen Produktentwicklung hin zu einem industriell reproduzierbaren Produkt sehr langwierig ist. Da wir aber gleichzeitig weder in Geschmack noch in Qualität Kompromisse eingehen wollten, mussten wir hier sehr geduldig sein und unsere Organisation schlank halten – das Warten und die Hartnäckigkeit haben sich aber letztendlich gelohnt.

markenartikel: Welche Rolle spielt dabei das Marketing?
Kähler: Ohne Marketing geht für Start-ups heutzutage gar nichts. Wir haben mehrere Verantwortliche in unserem SpiceNerds-Team, die langjährige Erfahrung in den Bereichen Marketing und PR mitbringen. Neben Auftritten auf großen Food-Messen nehmen wir regelmäßig an Award-Verleihungen wie dem Food Innovation Camp oder dem Gründer Award teil, um in der Szene auf uns aufmerksam zu machen und bei Erfolgen von dem medialen Echo zu profitieren. Auch Social Media spielt für uns eine große Rolle und ist unser strategischer Schwerpunkt in der Kommunikation.

markenartikel: Wie gehen Sie hier vor? Welche Rolle spielen zum Beispiel auch Influencer?
Kähler: Wir sind sehr aktiv auf Instagram sowie Pinterest und versuchen hier möglichst spannenden, relevanten und neuen Content zu kreieren, der einen klaren Benefit für die User mitbringt und nicht nur unterhält. Seit ein paar Monaten arbeiten wir zudem mit verschiedenen, zu uns passenden Micro-Influencern zusammen, die mit unseren Produkten Rezepte entwickeln und diese auf ihren reichweitenstarken Accounts teilen.

markenartikel: Welche Meilensteine sind denn bisher besonders wichtig für das Unternehmen?
Kähler: Erste wichtige Meilensteine waren für uns ganz sicher die Listungen bei großen Lebensmitteleinzelhändlern wie Edeka, Rewe oder Bünting. Ein wichtiger Schritt nach vorne wird in Kürze außerdem das anstehende Aktions-Listing in nationalen Alnatura-Märkten sein, durch die wir direkt für einen wichtigen Teil unserer Zielgruppe noch präsenter werden. Erst Mitte November haben wir außerdem unsere gesamte Produktpalette vegan gemacht, wir verzichten ab sofort also auf alle Zutaten tierischen Ursprungs. Mit diesem Schritt passen wir uns nicht nur dem aktuellen Kaufinteresse an, sondern stellen uns auch zukunftssicher auf. Ebendiese Produkte sind gefragter als jemals zuvor.

markenartikel: Absatz und Umsatz entwickeln sich demnach also positiv?
Kähler: Die Corona-Pandemie ist nicht spurlos an uns vorüber gegangen, weshalb wir unsere Umsatzziele für 2020 nicht erreichen werden können. Für 2021 sind wir jedoch sehr optimistisch und haben mit der Sortimentsüberarbeitung und -erweiterung sowie Preisanpassungen die richtigen Weichen für nachhaltigen Umsatz gestellt.

markenartikel: Was ist unter der Marke noch denkbar – und vielleicht schon geplant?
Kähler: Unser Produktbereich rund um Gemüse und Salate bietet ja glücklicherweise wirklich viel Spielraum. Wir möchten unsere Range weiter ausbauen, neue innovative Dressings und Saucen kreieren und unsere Produkte auch weiterdenken. In Planung sind zunächst einmal einige Bio-Streu-Toppings aus Nüssen und vielem mehr zur Veredelung von Bowls, Salaten und Gemüsegerichten.

markenartikel: Was werden denn dabei die entscheidenden Aufgaben für die Zukunft sein?
Kähler: Ein wichtiges Ziel ist für uns die flächendeckende Verfügbarkeit unserer Produkte im nationalen Lebensmitteleinzelhandel. Auch in puncto E-Commerce wollen wir uns deutlich weiterentwickeln.



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vg 10.12.2020