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Ethischer Konsum wird zunehmend Mainstream

Ethischer Konsum etabliert sich hierzulande immer mehr. Das zeigt die Trendstudie zum Ethischen Konsum, die die Otto Group (Marken u.a. Otto, Bonprix, Mytoys, Manufactum), Hamburg, zum fünften Mal durchgeführt hat. 70 Prozent der Befragten geben dabei an, dass ethische Kriterien zum festen Bestandteil ihrer Kaufentscheidung geworden sind (2013: 63 %). 20 Prozent geben sogar an, seit der Corona-Krise noch bewusster nach ethischen Kriterien einzukaufen. Vor allem die Babyboomer (bis Jahrgang 1964) treiben dabei den Kauf der ethischen Produkte voran. Waren es 2013 noch 65 Prozent, die häufiger ethische Produkte kauften, so kauften 2020 bereits 79 Prozent häufiger nach ethischen Kriterien ein.

Weitere Ergebnisse: 82 Prozent der Befragten sprechen sich für eine längere Produktnutzungsdauer und höhere Materialeffizienz aus. Und 63 Prozent sind inzwischen sogar bereit, die Mehrkosten für klimaneutrale Produkte zu tragen. Und 68 Prozentwürden einen Anbieter boykottieren, der ein unfaires Verhalten gegenüber seinen Mitarbeitern an den Tag legt und schlechte Arbeitsbedingungen schafft.

"Die Forderungen nach nachhaltigen Veränderungen in unserem Wirtschaftssystem an Politik und Unternehmen und die Bereitschaft, selbst Verantwortung zu übernehmen, haben die Mitte der Gesellschaft erreicht", erläutert Studienleiter Prof. Peter Wippermann vom Trendbüro. "Nachhaltigkeit wird zum Leuchtturm in einer unübersichtlichen Welt."

Sharing und Second Hand liegen bei den Konsument im Trend

Aus der Studie geht hervor, dass 73 Prozent der Befragten es gut finden, gebrauchte Dinge wie getragene Mode oder alte Möbel zu kaufen bzw. zu verkaufen. 54 Prozent der Befragten planen sogar, in Zukunft mehr zu leihen. Waren 2013 noch 52 Prozent der Befragten bereit, öfter Sachen zu teilen, zu tauschen, zu leihen oder gebraucht zu kaufen, so sind es 2020 bereits 64 Prozent.

Allerdings scheinen hier Wunsch und Wirklichkeit noch auseinander zu klaffen. Erst in der vergangenen Woche hat Otto angekündigt, die Mietplattform Otto Now in diesem Jahr einzustellen. Kunden konnten dort seit Dezember 2016 Produkte auf Zeit mieten, da die Produktvermietung nach wie vor ein Nischenmarkt sei (zur Meldung).

Die Konsumenten erkennen zunehmend die Grenzen ungezügelten Wachstums

70 Prozent der Befragten sehen ernsthafte Schwierigkeiten auf Mensch und Umwelt zukommen, wenn wir weiter ungezügelt konsumieren. 77 Prozent der Deutschen sind dafür, dass Industrieländer mehr Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen und die ärmeren Länder mehr unterstützen sollten. 60 Prozent können sich inzwischen vorstellen, beim Einkauf die wahren Kosten für Umweltbelastung und Klimawandel zu bezahlen.

Auch in der Frage, wer für mehr ethischen Konsum sorgen soll, gibt es eine Trendwende. 41 Prozent der Deutschen erachten die Politik als Impulsgeber in puncto ethischer Konsum, 23 Prozent die Wirtschaft und 22 Prozent jeden Einzelnen. In den Jahren 2011 und 2013 waren lediglich 27 Prozent der Befragten der Meinung, die Politik müsse hier mehr in die Pflicht genommen werden.

Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group: "Die Frage, ob unsere Art zu leben und zu wirtschaften korrigiert werden muss, wird immer lauter gestellt. Dies zumindest bestätigen die Ergebnisse der vorliegenden fünften Trendstudie."


Für die Studie wurden die Ergebnisse einer Befragung von 1.149 Deutschen zwischen 14 und 74 Jahren aus dem Oktober 2020 mit Perspektiven aus der Trendforschung kombiniert. Die fünfte Trendstudie zum ethischen Konsum finden Sie hier zum Download.



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vg 18.01.2021