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Start-up: Wie Utry.me Sampling neu erfinden will

Utry.me-Gründer und -Geschäftsführer André Moll (Quelle: Utry.me)
Utry.me-Gründer und -Geschäftsführer André Moll (Quelle: Utry.me)

Der Online-Probiermarkt Utry.me, im Mai 2018 von André Moll und Tobias Neuburger in München gegründet, ist nach Angaben der Gründer das am schnellsten wachsende Sampling-Start-up in Europa. Mit Geschäftsführer André Moll sprach markenartikel-magazin.de über den Vorteil eines Pull-basierten FMCG-Marketingtools, reales Kundeninteresse und das Ziel, die "relevanteste Probierplattform im europäischen Raum" zu werden.

markenartikel: Was hat Sie zur Gründung von Utry.me bewogen?

André Moll: Verbraucher neigen dazu, jede Woche die 40-50 gleichen Produkte im Supermarkt in den Einkaufswagen zu legen. Ein neues Produkt wird in den meisten Fällen nur nach einem vorherigen Probierkontakt gekauft. Daher war es in der FMCG-Branche jeher wichtig, möglichst viele Probierkontakte zu generieren. Traditionell gab es hier Möglichkeiten, zum Beispiel Supermarkt-Promotions, Fußgängerzonen-Samplings oder Überraschungsboxen. Bei diesem Push-Ansatz, bei dem Kunden ein Produkt aufgezwängt wird, kommt es zu hohen Streuverlusten und die Messbarkeit ist schlecht. Wir haben es uns dann im Jahr 2017 zur Mission gemacht, alle bisherigen Sampling-Möglichkeiten auf den Kopf zu stellen und ein völlig neuartiges Konzept an den Start zu bringen.

markenartikel: Was ist denn konkret das Besondere am Konzept bei Ihrem FMCG-Sampling?

Moll: Utry.me ist das erste Pull-basierte FMCG-Marketingtool der Welt. Der Endkunde kann jedes auf Utry.me verfügbare Produkt ausprobieren, indem er es in seinen virtuellen Einkaufswagen packt. So werden genau die Produkte probiert, bei denen ein hohes individuelles Kundeninteresse vorliegt. Und somit ist die Trefferquote für den Hersteller beim Probierkontakt sehr hoch. Für den Endkunden bietet sich erstmals die Möglichkeit, für ihn noch unbekannte Produkte spielerisch und mit Preisvorteil auszuprobieren.

markenartikel: Wieso sollten Markenartikler sich also hier einbringen – was haben sie davon?

Moll: Ein Produkt, das über Utry.me gesampelt wird, landet aufgrund des Pull-Ansatz zwangsweise bei einem Kunden, der mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit beim nächsten Supermarktgang zum jeweiligen Produkt greift. Zudem gibt es die Möglichkeit, über verschiedenste Marketingkanäle zusätzlich auf Produkt und Marke aufmerksam zu machen. Eine Zielgruppenanalyse sowie Marktforschung im Anschluss haben den Vorteil, dass lediglich reale Interessenten die Produkte bewerten und somit die relevanten Meinung zum Vorschein kommt.

markenartikel: Welche Beispiele für die Zusammenarbeit gibt es, die Sie bereits nennen können? Mit welchem Ergebnis?

Moll: Utry.me arbeitet aktuell mit über 250 Markenpartnern zusammen. Darunter große Unternehmen wie Red Bull, Nestlé, Lindt, Verpoorten oder Ferrero, aber auch viele Start-ups wie Hans Brainfood, True Gum oder Smoothie Dog. Die Nachfrage nach einer Produktplatzierung auf Utry.me ist seit einigen Monaten derartig hoch, dass wir unsere Marketingabteilung vergrößern mussten, um den Herstelleranfragen gerecht zu werden. Das Konzept geht voll auf. Herstellerseitig erhalten wir stets positives Feedback. Die Weiterempfehlungsrate ist stark angestiegen.

markenartikel: Welche Kosten entstehen für die FMCGler?

Moll: In der Basisversion entstehen lediglich Kosten für das Produkt-Invest und den Transport der Ware ins Lager. Die meisten Partner buchen jedoch Kooperations-Upgrades im Bereich Marketing oder Marktforschung hinzu.

markenartikel: Was ist bisher besonders gut gelaufen – und wo haben Sie Lehrgeld gezahlt?

Moll: Das Konzept wurde seitens Hersteller und Community von Anfang an gut angenommen, sodass wir bis zum heutigen Tag ohne Venture Capital ausgekommen sind und Utry.me Cashflow positiv führen. Eine gewaltige Herausforderung war 2020 die stark wachsende Anzahl an Utry.me-Community-Mitgliedern. Insbesondere im Bereich der Logistik mussten wir kräftig nachrüsten, um den Ansturm in den Griff zu bekommen.

markenartikel: Wo steht Utry.me jetzt – und wo sehen Sie das Unternehmen in fünf Jahren?

Moll: Aktuell sind wir das schnellst wachsende FMCG-Sampling-Start-up in Europa. Inzwischen beschäftigen wir mehr als 30 Mitarbeiter und stellen stetig neue ein. Unser erklärtes Ziel ist es, bis 2025 die relevanteste Probierplattform im europäischen Raum zu sein.

markenartikel: Was tun Sie, um Utry.me bekannt zu machen?

Moll: Als eigenfinanziertes Start-up haben wir von Anfang an auf authentischen, humorvollen, organischen Content gesetzt, bei dem teils auch ich als Gründer mit ins Bild komme. Zudem setzten wir seit vergangenem Jahr auf TV-Werbung bei Pro7Sat1 sowie Influencer-Marketing über Social-Media-Kanäle. Auch einige Medienberichte über uns haben für viel Aufsehen gesorgt. Das heißt, wir setzen auch auf zielgruppengerechte PR.

markenartikel: Was ist noch geplant?

Moll: TikTok und Clubhouse werden zwei neue Plattformen sein, die wir neben Instagram und Facebook 2021 intensiver bespielen wollen. Geplant sind auch weitere Live-Events, bei denen die Utry.me-Community direkt die Möglichkeit hat, mit uns in Kontakt zu treten und sich so als aktiver Teil der Community fühlen kann.



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(vg) 22.01.2021



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vg 22.01.2021