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In Deutschland steigt die Angst vor Armut


Mit den Corona-Sorgen gehen zunehmend auch finanzielle Sorgen einher (Quelle: Ipsos)

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung (56%) bezeichnet die Corona-Pandemie derzeit als eine ihre größte Sorge, drei Prozentpunkte mehr als im Dezember. Das ist das Ergebnis der monatlich in 27 Ländern durchgeführten Studie 'What Worries The World?' des Meinungsforschungsunternehmens Ipsos. Seit September 2020 (37%) ist die Corona-Sorge der Deutschen damit kontinuierlich angestiegen; lediglich im April 2020 (61%) war die Angst vor dem Virus kurzzeitig noch größer als heute. Armut und soziale Ungleichheit (39% | +3 seit Dezember) und der Klimawandel (27% | +2) folgen weit abgeschlagen auf den Plätzen zwei und drei der aktuell größten Sorgenthemen der Deutschen.

Im weltweiten Durchschnitt der 27 befragten Länder führt Covid-19 (50%) ebenfalls die Rangliste der momentan größten Sorgen der Menschen an (+3% seit Dezember). Dahinter folgen die Themen Arbeitslosigkeit (37%), Armut und soziale Ungerechtigkeit (29%), Korruption (27%) sowie das Gesundheitswesen im eigenen Land (24%). Am stärksten ausgeprägt ist die Sorge vor Corona zurzeit in einigen asiatischen Ländern wie Japan (70% | +7), Malaysia (70% | +1) und Südkorea (67% | +6). Den mit Abstand größten Anstieg verzeichnet jedoch Südafrika: 46 Prozent der Befragten sind hier inzwischen der Ansicht, dass Covid-19 aktuell eines der größten Sorgenfelder in ihrem Land ist, 22 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung im Dezember 2020.
In Russland (22% | -9), Argentinien (27% | +10) und Ungarn (34% | -4) sorgen sich dagegen vergleichsweise wenige Menschen wegen des Virus. In diesen Ländern werden momentan eher andere Themen wie z. B. Armut und soziale Ungleichheit, Inflation oder Korruption als besonders besorgniserregend empfunden.

Deutsche Sorgen unterscheiden sich stark von globalen Problemen

Auffällig ist, wie stark sich die wahrgenommenen Problemfelder in Deutschland von den weltweit am häufigsten genannten Herausforderungen unterscheiden – mit Ausnahme der Covid-19-Pandemie, die nicht nur hierzulande, sondern in insgesamt 17 von 27 befragten Ländern die derzeit größte Sorge der Menschen ist. Deutlich stärker als in vielen anderen Ländern sorgen sich die Deutschen z. B. um den Klimawandel (27%) und um Einwanderungskontrolle (21%), weltweit zählt nur etwa jeder zehnte Befragte (12% bzw. 10%) diese Themen zu den größten Problemen im eigenen Land. Die Sorge wegen Armut und sozialer Ungleichheit wird in Deutschland (39%) ebenfalls deutlich häufiger genannt als im globalen Durchschnitt (29%) und ist im Vergleich zum Vormonat sogar noch einmal um drei Prozentpunkte angestiegen.

Dagegen spielen die Angst vor Arbeitslosigkeit (15%) und die Sorge um Korruption und politische Skandale (8%) hierzulande eine deutlich kleinere Rolle als in den meisten anderen Nationen. In keinem anderen Land wird Arbeitslosigkeit seltener zu den größten Sorgenthemen gezählt als in Deutschland, während sich in Italien fast zwei Drittel der Befragten (62%) um dieses Thema große Gedanken machen. Korruption und politische Skandale werden wiederum nur von den Schweden (5%) noch seltener als großes Problem wahrgenommen als von den deutschen Befragten.

Die Ergebnisse stammen aus der monatlich durchgeführten Global Advisor-Studie 'What Worries The World' und wurden zwischen dem 18. Dezember 2020 und dem 8. Januar 2021 über das Ipsos Online Panel-System erhoben. Bei der Umfrage wurden 22.003 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren aus 27 Ländern interviewt.



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tor 08.02.2021