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Autobauer: Funktionen für gesundheitsbewusste Käufer wichtig, aber Preissensibilität steigt

Die Covid-19-Pandemie und die Lockdown-Bestimmungen haben die Verbraucher davon abgehalten, öffentliche Verkehrsmittel oder Shared Mobility-Angebote zu nutzen: 87 Prozent der Verbraucher weltweit bevorzugen die Nutzung eines eigenen Fahrzeugs, um sicher unterwegs zu sein – am Anfang der Pandemie im April 2020 waren es 57 Prozent. Zudem ist der Anteil der Verbraucher, die in den nächsten zwölf Monaten ein eigenes Auto kaufen möchten, von 35 Prozent auf nun 46 Prozent angestiegen, bei deutschen Verbrauchern von 25 auf nun 39 Prozent. Die Nutzung eines eigenen Autos wird als Schutz vor der Verbreitung von Infektionen gesehen.

Dies geht aus dem Report Shifting gears: COVID-19 and the fast-changing Automotive Consumer des Capgemini Research Institute hervor. Für das Update der im April 2020 durchgeführten Studie zum Verbraucherverhalten beim Autokauf im Zeitalter der Pandemie wurden erneut mehr als 11.000 Verbraucher aus elf Ländern befragt.

Mit Blick auf das noch nicht absehbare Ende der Pandemie gaben 87 Prozent der Verbraucher weltweit und 82 Prozent in Deutschland an, dass ihre Sicherheit und ihr körperliches Wohlbefinden sowie das ihrer Familien am besten durch ein eigenes Fahrzeug gewährleistet ist. Fahrgemeinschaften wollen nun 81 Prozent der Verbraucher aufgrund von Gesundheits- und Sicherheitsbedenken vermeiden, im April 2020 waren dies noch 42 Prozent (Deutschland: 81 Prozent heute vs. 28 Prozent im April 2020). Inzwischen ziehen 78 Prozent der befragten Verbraucher weltweit ihr eigenes Fahrzeug den öffentlichen Verkehrsmitteln vor, in Deutschland liegt der Anteil nun bei 74 Prozent. Diese Verschiebung wird sich voraussichtlich auf den Absatz von Fahrzeugen auswirken, denn 72 Prozent der Verbraucher sagen, dass sie es mehr als vor der Pandemie schätzen, jederzeit auf ein eigenes Fahrzeug zurückgreifen zu können.

Kaufabsicht bei jüngeren Verbrauchern am größten

Die Capgemini-Studie zeigt, dass jüngere Verbraucher den Trend zum eigenen Auto anführen: 59 Prozent der 18- bis 35-Jährigen erwägen, in den nächsten zwölf Monaten ein Auto zu kaufen, verglichen mit 46 Prozent in allen Altersgruppen. Aber auch Leasing- und Abo-Angebote gewinnen an Attraktivität: Über ein Drittel (36 Prozent) der Verbraucher weltweit möchte lieber ein Auto-Abo abschließen oder ein Auto leasen als es zu kaufen. Bei den 18- bis 35-Jährigen liegt dieser Anteil weltweit bei 49 Prozent, in Deutschland sogar bei 62 Prozent.

Im Zuge der Pandemie sind aber auch Hygienefeatures wichtiger geworden sind. So wünschen sich 85 Prozent der weltweit befragten Verbraucher heute ein Fahrzeug, das z.B. Luftfilter bietet – im April 2020 lag dieser Anteil noch bei 49 Prozent.

Interesse an Kleinwagen steigt, aber auch Premium-Segment attraktiv

Die Studie zeigt, dass 56 Prozent derjenigen, die den Kauf eines Fahrzeugs in Erwägung ziehen, ihre Wünsche im Vergleich zum vergangenen Jahr heruntergeschraubt haben: Sie bevorzugen nun eher ein Auto im unteren Preissegment (ein kleines Auto oder eines mit weniger Ausstattung) und legen mehr Wert auf Nutzen und Funktionalität.

Die Capgemini-Studie hat allerdings auch ein kleines, aber beachtliches Segment von Käufern (21 Prozent) identifiziert, das bereit ist, mehr für Premium-Funktionen zu bezahlen wie zusätzlichen Platz, vernetzte Dienste und eine sprachbasierte Steuerung.

Digitale Interaktionen werden zu einem integralen Bestandteil beim Autokauf

Die Studie zeigt, dass fast die Hälfte (49 Prozent) der Verbraucher nur noch Online-Kanäle nutzen möchte, um nach Informationen über Autos zu suchen, vor der Covid-19-Pandemie waren es 39 Prozent. In den vergangenen Monaten ist auch das Interesse am Einsatz von AR/VR-Technologien stark gestiegen: 85 Prozent der Befragten bevorzugen AR/VR-Tools, um Modelle, Farben und Funktionen bei der Auswahl eines Autos zu vergleichen.

Autohäuser bleiben ein wesentlicher Teil des Markenerlebnisses und physische Interaktionen werden in bestimmten Bereichen sicherlich wieder zunehmen: So möchten mehr als sieben von zehn befragten Verbrauchern in ein Autohaus gehen, um vor dem Kauf spezifische Fragen zu klären; sie möchten dies auch zukünftig tun, wenn aus Sicherheitsgründen nichts dagegen spricht. Zudem bevorzugen 80 Prozent beim Kaufabschluss eine persönliche Interaktion mit einem Verkäufer im Autohaus.

"Die Corona-Pandemie hat die Erwartungen an die Mobilität verändert. Die Verbraucher möchten zunehmend mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sein, legen mehr Wert auf Gesundheits- und Sicherheitsaspekte und bevorzugen digitale Interaktionsmöglichkeiten beim Fahrzeugkauf. Auf diese neuen Bedürfnisse muss sich die Automobilindustrie einstellen. Die Pandemie hat sich kurzfristig auf die Nachfrage ausgewirkt, beschleunigt nun aber wesentliche langfristige Trends wie die Digitalisierung, Elektrifizierung und vernetzte Fahrzeuge". sagt Rainer Mehl, Executive Vice President im Bereich Automotive bei Capgemini und Co-Autor der Studie. "Für Automobilhersteller gilt es, überzeugende Fahrerlebnisse wie vernetzte Dienste und Fahrerassistenzfunktionen zu entwickeln, und neue Wege finden, um Kaufanreize im Omnikanalumfeld zu schaffen und die Nachfrage zu beleben."

Über die Studie

Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie vom April 2020 befragte das Capgemini Research Institute im Oktober und November 2020 erneut 11.000 Verbraucher aus 11 Ländern, um weitere Erkenntnisse über die Auswirkungen von Covid-19 auf das Kaufverhalten der Automobilkunden zu erhalten. Die Studie untersuchte die sich verändernden Verbraucherpräferenzen seit dem Ausbruch der Pandemie, neue Trends und wie Automobilunternehmen darauf effektiv reagieren können.

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vg 08.02.2021