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Was Flexitarier von Veggie-Produkten erwarten

Immer mehr Unternehmen bieten Lebensmittel aus alternativen Proteinquellen an. Aber wie viele Menschen ernähren sich überhaupt fleischlos und warum entscheiden sich Flexitarier, Vegetarier oder Veganer, auf Fleisch zu verzichten? Welcher Fleischersatz ist am beliebtesten - und was ist beim Kauf entscheidend? Für die Veggie-Studie hat der der deutsche Geflügelzüchter und -verarbeiter PHW-Gruppe (Marke u.a. Bruzzler, Wiesenhof), Rechterfeld, unter anderem diese Fragen untersucht. Dafür wurden vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Zeitraum vom 16. bis 27. November 2020 insgesamt 1.003 Personen aus Deutschland befragt.

Flexitarier sind auf dem Vormarsch

In Deutschland verzichtet demnach jeder Zweite (53 %) zumindest manchmal bewusst auf Fleischprodukte. 44 Prozent der Befragten würden ihre eigene Ernährung als flexitarisch bezeichnen, während acht Prozent sich als vegetarisch und nur ein Prozent als vegan sehen.

Besonders zwischen den Geschlechtern lassen sich Unterschiede beobachten. Bei den befragten Frauen ernähren sich rund zwei Drittel (63 %) zumindest manchmal fleischlos, während 43 Prozent von den Männern dies tun. Zudem ist der Anteil der Veganer und Vegetarier besonders bei den jüngeren Generationen höher und nimmt im Alter stetig ab. So ernähren sich von den befragten 18- bis 29-Jährigen 14 Prozent vegetarisch und drei Prozent vegan, während sich von den 60- bis 75-Jährigen nur fünf Prozent als Vegetarier bezeichnen und die Veganer statisch zu vernachlässigen sind. Dafür wird mit fortgeschrittenem Alter der Flexitarismus beliebter: Von den 18- bis 29-Jährigen sind 35 Prozent Flexitarier, während der Anteil bei den 60- bis 75- Jährigen auf 55 Prozent ansteigt.

Weitere zeigt sich, dass die Ortsgröße mit dem Anteil der Vegetarier korreliert, bei steigender Einwohnerzahl bezeichnen mehr Personen ihren Ernährungsstil als vegetarisch (>20.000 Einwohner: 6%; <500.000 Einwohner: 12%). Bei den Flexitariern gibt es keine großen Unterschiede zwischen Stadt und Land (>20.000 Einwohner: 45%; <500.000 Einwohner: 42%).

Darum kommt kein Fleisch auf den Teller

Hauptgründe für die fleischlose Ernährung sind für jeweils 60 Prozent der Befragten Nachhaltigkeit sowie Tierwohl, während für 49 Prozent gesundheitliche Aspekte entscheidend sind. Demographische Eigenschaften spielen auch hier eine Rolle: Die jüngere Generation der 18- bis 29-Jährigen nennt überwiegend Nachhaltigkeit und Umweltschutz als Grund für eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise (80%). Mit fortschreitendem Alter werden allerdings die Gesundheitsaspekte ausschlaggebender, bei den 60- bis 75-Jährigen stellen diese mit 64 Prozent den größten Posten dar. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es für den Fleischverzicht verschiedene Schwerpunkte. Sind sich Männer (59%) und Frauen (60%) beim Thema Nachhaltigkeit noch einig, liegen die Hauptgründe auf Fleisch zu verzichten, bei Frauen eher im Tierwohl (65% zu 52%) und bei den Männern beim Gesundheitsaspekt (55% zu 45%) begründet.

Diese Fleischersatzprodukte sind am beliebtesten

Die Hälfte der befragten Flexitarier, Vegetarier und Veganer verwendet bereits Ersatzprodukte in ihrer Ernährung. Am beliebtesten sind dabei Tofu (22%), fleischloses Hack (20%) und Aufschnitt-Produkte (18%). Auf den Plätzen dahinter befinden sich mit ähnlicher Popularität Ersatzprodukte für Schnitzel (14%), Burger (13%), Würstchen (13%), Frikadellen (12%), Nuggets (12%), Geschnetzeltes/Streifen (11%) und Bratwürste (9%).

Auf die Inhaltsstoffe kommt es an

Wenn Alternativprodukte auf den Teller kommen ist rund drei Viertel der Befragten (72%) mindestens wichtig, dass die Produkte ohne Gentechnik hergestellt werden. Dicht dahinter folgen mit ähnlichen Werten die Eigenschaften frei von Palmfett (sehr wichtig: 33%; wichtig: 35%) und ohne Geschmacksverstärker (sehr wichtig: 37%; wichtig: 29%). Dass die Ersatzprodukte komplett vegan sind, ist für über ein Viertel der Verbraucher (26%) wichtig oder sehr wichtig für ihre Kaufentscheidung.

Soja soll für knapp ein Fünftel der Befragten nicht in den Fleischersatzprodukten enthalten sein (19%). Das sehen vor allem die Älteren (28%), die Landbevölkerung (28%) und die Süddeutschen (27%) so. Dass die Produkte ohne Gluten sind, ist noch 14 Prozent der Befragten wichtig oder sehr wichtig. Rund einem Viertel der Älteren (24%) ist dieser Aspekt wichtig bzw sehr wichtig.

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vg 15.02.2021