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Familienunternehmen fehlt oftmals eine klare Nachhaltigkeitsstrategie

Europäische und amerikanische Familienunternehmen hinken ihren asiatischen Kollegen hinterher, wenn es darum geht, der Nachhaltigkeit in ihrer Strategie Priorität einzuräumen, so das Ergebnis einer globalen Umfrage von PwC. Der Family Business Survey basiert auf 2.801 Interviews, die zwischen dem 5. Oktober und dem 11. Dezember 2020 mit Führungskräften und Entscheidungsträgern von Familienunternehmen in 87 Gebieten geführt wurden.

79 Prozent der Befragten auf dem chinesischen Festland und 78 Prozent in Japan gaben an, "Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen", verglichen mit 23 Prozent in den USA und 39 Prozent in Großbritannien. Größere Unternehmen und solche, die sich im Besitz späterer Generationen befinden, gehen ebenfalls gegen den Trend und setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit. Weiteres Ergebnis: Während mehr als die Hälfte (55 %) der Befragten das Potenzial für ihr Unternehmen sahen, in Sachen Nachhaltigkeit führend zu sein, haben nur 37 Prozent eine definierte Strategie.

Diese Zurückhaltung gegenüber der Nachhaltigkeit kommt trotz der Tatsache, dass Familienunternehmen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sehen. Über 80 Prozent engagieren sich proaktiv im Bereich der sozialen Verantwortung, und 71 Prozent versuchten, so viele Mitarbeiter wie möglich während der Pandemie zu halten. Es ist auch keine Funktion des wirtschaftlichen Pessimismus - weniger als die Hälfte (46 %) erwartet trotz der Pandemie einen Umsatzrückgang, und die Befragten waren optimistisch, dass ihr Unternehmen in den Jahren 2021 und 2022 widerstandsfähig sein und weiterwachsen wird.

Stattdessen geht es um eine zunehmend veraltete Vorstellung davon, wie Unternehmen auf die Gesellschaft reagieren sollten. 76 Prozent in den USA und 60 Prozent in Großbritannien legen mehr Wert auf ihren direkten Beitrag, oft durch philanthropische Initiativen, als durch einen strategischen Ansatz zu Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Themen.

Peter Englisch, Global Family Business Leader bei PwC:"Familienunternehmen müssen sich an die sich ändernden Erwartungen anpassen und schaffen, wenn sie dies nicht tun, ein potenzielles Geschäftsrisiko. Dabei geht es nicht nur um die Verpflichtung, Gutes zu tun, sondern um die Festlegung sinnvoller Ziele und Berichte, die ein klares Gespür für ihre Werte und ihren Zweck zeigen, wenn es darum geht, Volkswirtschaften und Gesellschaften beim besseren Aufbau zu helfen."

Familienunternehmen hinken bei der digitalen Transformation hinterher

Auch wenn sich 80 % der Familienunternehmen an die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie angepasst haben, indem sie ihren Mitarbeitern Heimarbeit ermöglichen, gibt es auch Bedenken hinsichtlich ihrer allgemeinen Stärke, wenn es um die digitale Transformation geht. 62 Prozent der Befragten beschrieben ihre digitalen Fähigkeiten als "nicht stark", weitere 19 Prozent als "in der Entwicklung begriffen".

Doch hier gibt es deutliche Generationsunterschiede: 41 Prozent der Unternehmen, die sich selbst als digital stark bezeichnen, gehören der 3. oder 4. Generation an, und die Next Gens haben in 46 Prozent der digital starken Unternehmen eine größere Rolle übernommen.



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vg 18.02.2021