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Eigenkapital deutscher Firmen hat während der Coronakrise gelitten

Das Eigenkapital deutscher Mittelständler sinkt in der Coronakrise. Sechs Prozent der Firmen berichteten über starke Rückgänge. Bei insgesamt 30 Prozent ist die Eigenkapitalquote gesunken. 61 Prozent berichteten dagegen von keiner Veränderung, neun Prozent sogar von einem Anstieg. Das sind Ergebnisse einer Studie des ifo Instituts, München, im Auftrag der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern.

Die Situation ist in einzelnen Sektoren und über die Firmengrößen hinweg unterschiedlich: Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) berichteten über höhere Insolvenzrisiken. Diese Tendenz ist besonders bei den kleinsten 25 Prozent der KMU sichtbar. Das Gastgewerbe, die Reisebranche oder der Kunst- und Unterhaltungssektor verzeichnen deutlich höhere Einbrüche beim Eigenkapital als der Durchschnitt. Viele Unternehmen in diesen Branchen waren vor der Krise gesund, heißt es in der Studie. Andere, deren Eigenkapital stark abnahm, klagten bereits vor der Krise über schlechte Geschäfte – etwa die Unternehmen der Metallerzeugung und -verarbeitung.

Deshalb müsse das Eigenkapital kleiner Firmen gestärkt werden, lautet eine der Empfehlungen in der Studie. Es seien vor allem jene Maßnahmen sinnvoll, die Firmen mit stabiler Geschäftsentwicklung vor der Krise unterstützen.

"Unprofitable Firmen künstlich am Leben zu halten, ist nicht der richtige Weg. Das führt zu Wettbewerbsverzerrung", sagt erläutert Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.

Ein wirksames Instrument, um Eigenkapital zu schützen, sei zum Beispiel eine temporäre Ausweitung des steuerlichen Gewinnrücktrages.

Die Studie findet sich hier.

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vg 01.03.2021