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Bedeutung digitaler Technologien ist in der Pandemie gestiegen, Online-Shopping boomt

Corona sorgt für Digitalisierungsschub in deutschen Haushalten (Quelle: Bitkom)
Corona sorgt für Digitalisierungsschub in deutschen Haushalten (Quelle: Bitkom)

Corona hat in deutschen Haushalten zu einem Digitalisierungsschub geführt. Die allermeisten Bundesbürger haben sich länger und intensiver mit digitalen Geräten und Diensten beschäftigt – und dafür tiefer in die Tasche gegriffen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.002 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, die im Januar 2021 im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde.

Der Studie zufolge haben digitale Technologien 83 Prozent der Bürger während der Pandemie in mindestens einem Lebensbereich geholfen. An der Spitze steht dabei die Arbeit, bei der 60 Prozent derjenigen, für die das Thema relevant ist, angeben, dass sie dank digitaler Technologien besser durch das Jahr gekommen sind. 56 Prozent haben bei der Kommunikation mit Freunden und Familien profitiert, 55 Prozent beim Einkaufen, 52 Prozent rund um die Gesundheit, 51 Prozent bei Sport und Fitness und 50 Prozent bei Finanz- und Versicherungsangelegenheiten.

Etwas weniger ausgeprägt ist die Unterstützung durch digitale Technologien bei Unterhaltungs- und Freizeitaktivitäten (43 Prozent), Essen und Trinken (43 Prozent), Bildung und Weiterbildung (41 Prozent) sowie der Kinderbetreuung (36 Prozent). Schlusslicht sind Mobilität und Verkehr, wo aber immer noch 30 Prozent Vorteile durch digitale Lösungen sehen.

Digitale Technologien haben in fast allen Lebensbereichen geholfen (Quelle: Bitkom)

Im Schnitt zehn Stunden pro Tag vorm Bildschirm

Insgesamt gibt eine klare Mehrheit von 78 Prozent an, dass sie in der Corona-Zeit digitale Technologien, Geräte und Dienste häufiger genutzt haben als zuvor. In den Altersgruppen bis 64 Jahre sind es sogar 87 bzw. 88 Prozent, und selbst bei den Senioren ab 65 ist es mit 52 Prozent mehr als jeder Zweite. Die gestiegene Nutzung zeigt sich auch daran, dass die Menschen nach eigener Schätzung vor Corona acht Stunden am Tag auf einen Bildschirm geschaut haben, egal ob Smartphone, Computer-Monitor oder Fernseher -und unabhängig davon, ob privat oder beruflich. Während Corona ist dieser hohe Wert noch einmal um mehr als zwei Stunden pro Tag auf 10,4 Stunden gestiegen.

Streaming und Online-Shopping gewinnen an Bedeutung

Sehr viel mehr Zeit verbringen die Bundesbürger auch mit Videostreaming. Die Streaming-Zeit hat sich fast verdoppelt, von 3,9 Stunden vor Corona auf nun 7,1 Stunden pro Woche. Dabei ist der Anteil derjenigen, die angeben, Videostreaming gar nicht zu nutzen, von 29 auf 21 Prozent gesunken. Zugleich sagen acht Prozent, dass sie in der Corona-Zeit 20 Stunden oder mehr pro Woche Videostreaming nutzen – das sind doppelt so viele Heavy Streamer wie noch vor der Corona-Pandemie (4 Prozent).

Massiv an Bedeutung gewonnen hat während der Corona-Zeit auch das Online-Shopping. So wurden vor Corona – abgesehen von Lebensmitteln - im Durchschnitt 16 Prozent aller Produkte online gekauft. Dieser Anteil hat sich auf inzwischen 37 Prozent mehr als verdoppelt. Jeder Neunte (11 Prozent) gibt an, während der Corona-Pandemie mindestens 80 Prozent aller Produkte online einzukaufen.

An digitalen Technologien wird nicht gespart

Die große Bedeutung digitaler Technologien während der Pandemie zeigt sich auch daran, dass die Menschen in diesem Bereich trotz verbreiteter wirtschaftlicher Unsicherheit nicht gespart haben. Nur zwei Prozent sagen, dass sie im vergangenen Corona-Jahr weniger Geld für digitale Technologien ausgegeben haben, jeder Fünfte (21 Prozent) schätzt, dass es in etwa gleich viel gewesen ist. 28 Prozent haben dagegen etwas mehr ausgegeben, 37 Prozent sogar deutlich mehr. Im Durchschnitt schätzen die Bundesbürger ihre zusätzlichen Aufwendungen für digitale Geräte und Dienste auf 482 Euro im vergangenen Jahr. Darunter fallen Anschaffungen von Geräten wie Laptop oder Drucker ebenso wie zusätzliche Ausgaben für Streaming-Dienste, schnellere Internetzugänge oder digitale Angebote wie kostenpflichtige Fitness-App

Skeptisch sind die Bürger, ob der Digitalisierungsschub von Dauer sein wird. So gehen zwar 57 Prozent davon aus, dass die Pandemie die Digitalisierung der Wirtschaft nachhaltig vorantreibt. 42 Prozent erwarten aber, dass die Wirtschaft nach der Pandemie genauso weitermacht wie zuvor. Noch pessimistischer wird das Bild mit Blick auf die öffentliche Verwaltung. Hier erwarten lediglich 44 Prozent eine nachhaltige Digitalisierung durch Corona, 53 Prozent rechnen aber damit, dass die Ämter und Behörden nach der Pandemie das Rad zurückdrehen und so analog weitermachen wie zuvor.

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