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Generation Y und Z: Vertrauen ist das Megathema der Zukunft

Was prägt die jungen Deutschen? (Qelle: Simon Schnetzer)
Was prägt die jungen Deutschen? (Qelle: Simon Schnetzer)

Wie geht es den jungen Menschen in Zeiten von Corona? Wie spiegelt sich die Klima- und Corona-Krise in ihrer Werteeinstellung wider? Was erwartet sie von der Politik? Diesen Fragen geht die repräsentative Studie Junge Deutsche 2021 des Trend- und Jugendforschers Simon Schnetzer aus Kempten nach, die die Lage und Bedürfnisse der jungen Deutschen analysiert. Sie basiert auf einer Online-Befragung der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 14 bis 39 Jahren (Generation Z und Y). Insgesamt wurden für die Studie 1.602 junge Menschen befragt.

Die Stimmungslage der jungen Deutschen ist demnach getrübt. 70 Prozent der Befragten sind zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Leben. Das sind neun Prozent weniger als in der Zeit vor Corona (Studie 2019). Den größten Einfluss auf die aktuelle Lebenssituation hat für die Generation Z die Smartphone-Nutzung (77 %) und für die Generation Y der Zusammenhalt in der Familie (68 %). Der Stellenwert von Familie war bereits vor Corona sehr hoch - die Bedeutung der Smartphone-Nutzung hat seit dem Jahr 2019 um 20 Prozent zugelegt.

Werte: Gesundheit, Vertrauen und Familie besonders wichtig

Die fünf wichtigsten Werte der jungen Deutschen sind Gesundheit (65 %), Vertrauen (64 %), Familie (63 %), Gerechtigkeit und Freiheit (jeweils 57 %). Ökologische Nachhaltigkeit kommt bei der Generation Y (26 %) und Z (23 %) nur auf einen der letzten Plätze.

Die beiden wichtigsten Motivatoren der jungen Generation sind Geld (43 %) und Spaß (42 %). Der Stellenwert von Geld ist seit der 2019er-Studie erheblich gestiegen (Spaß: 50%; Geld 36%). Finanzielle Sicherheit ist ein Grundbedürfnis, das in Zeiten der Krise die Lebenssituation stärker bestimmt.

Arbeitsatmosphäre wichtiger als Work-Life-Balance

Was gute Arbeit ausmacht, hat sich durch die Corona-Pandemie kaum verändert: Die Top-3-Aspekte guter Arbeit sind eine gute Arbeitsatmosphäre (62 %), Sicherheit des Arbeitsplatzes (54 %) und eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit (53 %). Um einen passenden Job zu finden, vertraut die Generation Z auf Praktika und persönliche Empfehlungen, während die Generation Y auf Job-Portale setzt.

Für 29 Prozent der jungen Deutschen hat sich die finanzielle und berufliche Situation während der Corona-Krise verschlechtert. Die Generation Z (14- bis 24-Jährige) ist von den Auswirkungen der Krise besonders betroffen: Für 37 Prozent haben sich die schulisch-berufliche Situation verschlechtert.

Nachhaltigkeit: Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Obwohl es für 73 Prozent der Befragten wichtig ist, einen persönlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, ist eine nachhaltige Lebensweise nur für 46 Prozent prägend. Unter den Top-3-Beiträgen für Umwelt- und Klimaschutz rangieren Müllvermeidung und -trennung, Einkauf von regionalen und Bio-Produkten sowie nachhaltige Mobilität.

Wiederaufbau von Vertrauen als wichtiges Thema

In der Zeit nach der Corona-Krise wird das Wiederaufbauen von Vertrauen zum Megathema. Die wichtigsten Aspekte, um anderen Menschen zu vertrauen, sind aus Sicht der jungen Deutschen Ehrlichkeit (64 %), Zuverlässigkeit (44 %), gegenseitiges Vertrauen (39 %). Die wichtigsten Schritte, um Vertrauen aufzubauen, sind offen und ehrlich zu kommunizieren (66 %) und zuhören, wenn man gebraucht wird (63 %).

Die Wünsche junger Menschen für die Zukunft haben sich kaum verändert: Gesundheit und Zufriedenheit, Familie und Kinder, Partnerschaft und Liebe sowie Geld und Karriere. Für die Bundestagswahlen im Herbst 2021 hat die junge Generation klare inhaltliche Erwartungen: mehr Beteiligung, das Bildungswesen reformieren, Breitbandausbau, entschlosseneres Vorgehen beim Klimaschutz, gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und das Wirtschaftssystem sozialer und ökologischer auszurichten.

"Was bedeuten die Studienergebnisse für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft? Vor allem, dass sie den jungen Menschen mehr zuhören müssen, um sie nicht zu verlieren", so Simon Schnetzer. "Sie sollten ihre Bedürfnisse, Ängste und Forderungen ernst nehmen. Schließlich hängt von deren Start ins Berufsleben ab, in welchem Maß sie später zu den sozialen Systemen der Sicherung beitragen können. Fazit: Die junge Generation will als Zukunftsgestalter:innen eingebunden werden, um ihre Zukunft nicht dem Schicksal zu überlassen, sondern Teil der Lösung zu sein."

Methodik der Studie

Die Studie Junge Deutsche 2021 basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 14 bis 39 Jahren. Insgesamt wurden für die Studie 1.602 junge Menschen befragt. Inhaltlich und methodisch wird die Studie von Prof. Dr. phil. Dagmar Hoffmann (Universität Siegen) und Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann (Hertie School) beraten. Die Quotierungen für die Repräsentativität wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Die Befragung wurde vom 15. Oktober bis 16. November 2020 von der Respondi AG durchgeführt.



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(vg) 15.03.2021



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vg 15.03.2021