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US-Strafzölle treffen USA und Deutschland

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Strafzölle sind in Deutschland immer stärker zu spüren. Die seit 2019 geltenden US-Strafzölle wegen Airbus-Subventionen führten in den betroffenen Branchen außerhalb der Flugzeugindustrie zu einem Exporteinbruch um 40 Prozent. Dies geht aus einer Studie der Stiftung Familienunternehmen, München, hervor, die Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D., Leiter des Instituts für Weltwirtschaft Kiel, verfasst hat. Die Strafzölle treffen nicht nur die Flugzeugindustrie, sondern auch europäische Familienunternehmen: Am zweitstärksten betroffen sind die Hersteller alkoholischer Getränke (z.B. Spirituosen- und Weinhersteller). Auch Süßwarenhersteller und der Werkzeugbau geraten in Mitleidenschaft.

Die Studienautoren schlagen ein Zollabkommen oder zumindest die gegenseitige Verrechnung der Strafzölle von USA und EU vor. Zurzeit sind die wegen der Flugzeugsubventionen verhängten Sonderzölle ausgesetzt.

"Die Untersuchung belegt klar, dass durch die Strafzölle beide Seiten verlieren", sagte Stiftungsvorstand Rainer Kirchdörfer. "Auch die von der EU verhängten Gegenzölle gegen die USA wirken sich negativ auf europäische Familienunternehmen aus. Dadurch werden die Vorprodukte aus den USA teurer."

Dies zeige, dass ein Zollabkommen in beiderseitigem Interesse sei.

USA greifen häufiger zu protektionistischen Maßnahmen als Deutschland

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass sich die USA und die EU immer stärker abschotten. Die Zahl der protektionistischen Maßnahmen, die sich auf Deutschland auswirken, habe seit 2017 stark zugenommen, heißt es. Dabei greifen die USA häufiger zu protektionistischen Maßnahmen als Deutschland. Die Vereinigten Staaten verhängten seit 2017 insgesamt 1.054 mal Handelsbarrieren mit Folgen für Deutschland. Gegen die USA traten aus deutscher Perspektive 478 protektionistische Maßnahmen in Kraft. In den Zahlen spiegeln sich die Handelsbeschränkungen des früheren US-Präsidenten Trump sowie die Gegenmaßnahmen der EU wider.

Die Studie Transatlantischer Neustart finden Sie hier.



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vg 13.04.2021