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Brennerei Schladerer: Mit Gin und alkoholfreien Spirituosen auf neuen Wegen

Philipp Schladerer ist seit 2010 Geschäftsführer der Alfred Schladerer Schwarzwälder Hausbrennerei GmbH und leitet das Familienunternehmen in sechster Generation (Quelle: Schladerer)
Philipp Schladerer ist seit 2010 Geschäftsführer der Alfred Schladerer Schwarzwälder Hausbrennerei GmbH und leitet das Familienunternehmen in sechster Generation (Quelle: Schladerer)

Die Alfred Schladerer Schwarzwälder Hausbrennerei in Staufen im Breisgau ist bekannt für ihre Obstbrände. Seit einigen Jahren gehört auch ein Gin zum Portfolio. Nun wurde das Sortiment um den Aperitif Vincent Alkoholfrei und die Gin-Variante Gretchen Sour Cherry Gin Liqueur erweitert. Mit Geschäftsführer Philipp Schladerer sprach markenartikel-magazin.de über die authentische Basis, Sorgen wegen einer möglichen Überreizung des Marktes, das Potenzial von alkoholfreien Spirituosen und die Chance, die Marke Schladerer „quasi durch die Hintertür“ zu modernisieren.


markenartikel: Was hat Sie dazu bewogen, vor drei Jahren in das Gin-Segment einzusteigen?
Philipp Schladerer: Wir sind ja recht spät auf den Gin-Trend aufgesprungen. Meine Zurückhaltung entstand durch den fehlenden Bezug des Gins zur Marke. Erst als ich herausgefunden habe, dass mein Großvater bereits 1947 sein erstes Gin-Rezept entwickelt hatte und bis in die 60er-Jahre ein Dry Gin unter der Marke Schladerer angeboten wurde, habe ich mich entschlossen, diesen Trend auch für Schladerer aus einer authentischen Basis heraus zu bedienen.

markenartikel: In diesem Jahr haben Sie die Range um Gretchen Sour Cherry Gin Liqueur erweitert.
Schladerer: Die Idee zur Erweiterung zu unserem Gretchen Sour Cherry Gin Liqueur entstand schon sehr früh während der Entwicklung des Dry Gin. Wir wollten den Kern der Marke – den Obstbrand – stärker mit dem Gin in Verbindung bringen. Die Kombination mit Frucht war da naheliegend, und die Sauerkirsche hat sich früh als passendes Pendant herauskristallisiert.

markenartikel: Wie hat sich das Segment denn entwickelt und welche Rolle spielt der Gin vom Umsatz her inzwischen für Schladerer?
Schladerer: Gin entwickelt sich nach wie vor gut. Auch wenn die Vielzahl an neuen Marken und Varianten mir zunehmend Sorge wegen einer möglichen Überreizung des Marktes bereitet, glauben wir weiterhin an eine positive Weiterentwicklung, in der authentische Line Extensions ihre Berechtigung haben. Der Anteil unseres Gins am Gesamtumsatz hat sich in den vergangenen Jahren erhöht, bleibt aber noch deutlich hinter den Obstbränden zurück.

markenartikel: Was ist geplant, um die Einführung des Sour Cherry Gin Liqueurs marketingseitig zu begleiten?
Schladerer: Als kleinem Betrieb mit einem breiten Portfolio bleibt uns nur ein geringes Werbebudget je Produktlinie. Der Gin Liqueur soll sich im Wesentlichen im Windschatten unseres Gretchen Distilled Dry Gin entwickeln. Trotzdem arbeiten wir mit Aktivierungen in Social Media und am POS.

markenartikel: Neu im Portfolio ist zudem Vincent Alkoholfrei. Damit setzen Sie auch auf den Trend der alkoholfreien Spirituosen. Ein Zukunftsmarkt?
Schladerer: Es wird derzeit viel über alkoholfreie Spirituosen geschrieben. Die Rückmeldungen, die wir aus den Märkten erhalten, lassen darauf schließen, dass dieser Trend sich noch nicht in den tatsächlichen Absätzen widerspiegelt. Sicherlich ist dieser langsame Start auch der derzeitigen Stilllegung der Gastronomie geschuldet. Wir haben für uns entschieden, dass alkoholfrei am besten im Segment der Aperitifs umzusetzen ist – hier sehe ich durchaus großes Potenzial für die Zukunft.

markenartikel: Und wie begleiten Sie diese Einführung kommunikativ?
Schladerer: Leider gilt auch hier wieder das Gleiche wie bei unserem Gin Liqueur – unsere Mittel sind begrenzt. Nichtsdestotrotz versuchen wir, über Social Media Fürsprecher für unseren Vincent Alkoholfrei zu gewinnen. Daneben planen wir Kooperationen mit etablierten Online-Anbietern.

markenartikel: Die Marke Schladerer hat bei den Neuheiten keine zentrale Rolle. Wieso haben Sie sich für diesen Schritt entschieden?
Schladerer: Sehr interessante Frage. Mit Gretchen und Vincent sind wir in Kategorien vorgestoßen, in denen die Marke Schladerer zunächst keine direkte Relevanz aufweist. Außerdem sprechen wir mit beiden Produktwelten Zielgruppen an, die wahrscheinlich mit der Marke Schladerer noch keinen Kontakt hatten oder die Marke als verstaubt wahrgenommen haben. Wir haben uns diese Situation bewusst zu Nutzen gemacht und wollen mit einem ansprechenden, modernen und zielgruppengerechten Produktauftritt die Marke Schladerer quasi durch die Hintertür modernisieren, ohne unseren Kern völlig neu auszurichten. Die Kompetenz unserer Brennerei geht weit über die Herstellung hochwertiger Obstbrände hinaus, der klassische Markenauftritt der Marke Schladerer soll aber weiterhin mit dem Kernsortiment verbunden sein.



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(vg) 13.04.2021



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vg 13.04.2021