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Mittelstand: Nachhaltigkeit ist das entscheidende Thema der Zukunft

Trotz Corona-Krise ist Nachhaltigkeit das entscheidende Thema der Zukunft (Quelle: Commerzbank)
Trotz Corona-Krise ist Nachhaltigkeit das entscheidende Thema der Zukunft (Quelle: Commerzbank)

Für 82 Prozent der Unternehmen des deutschen Mittelstands ist Nachhaltigkeit entscheidend für eigene Zukunftsfähigkeit und maßgeblich für den dauerhaften Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Bei 90 Prozent der Unternehmen ist es direkt in der Chefetage verankert. Das zeigt die 20. Studie der Commerzbank-Initiative Unternehmerperspektiven mit dem Titel Wirtschaft im Umbruch: Die Chancen des Green Deal, die das Marktforschungsunternehmen Forsa erstellt hat. Sie bildet zwei Befragungszeiträume ab: sowohl vor Ausbruch und zu Beginn (November 2019 – März 2020) als auch inmitten der Corona-Pandemie (August – Oktober 2020), um mögliche Veränderungen in den Umfrageergebnissen zu erfassen.

In den wesentlichen Punkten unterscheiden sich Erst- und Zusatzbefragung dabei kaum: Eine deutliche Mehrheit sieht Nachhaltigkeit als notwendig für die Zukunftsfähigkeit (77 % bzw. 70 %) und als Chance für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit (69 % bzw. 68 %). Der Begriff wird dabei nicht nur als Synonym für Klima- und Umweltschutz verwendet – drei Viertel der Befragten verstehen darunter einen Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung. Den damit verbundenen Herausforderungen blicken die Unternehmen grundsätzlich optimistisch entgegen: 79 Prozent sehen sich für eine nachhaltige Unternehmensführung gut gerüstet.

Konkrete Nachhaltigkeitsstrategien fehlen noch

Ungeachtet der hohen Relevanz des Themas verfolgt jedoch nur ein gutes Drittel der Unternehmen bereits eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie, bei einem weiteren Drittel ist sie in Planung. 47 Prozent (bzw. 67 % bei der Erstbefragung) würden das eigene Unternehmen sogar als Early Mover bezeichnen. Ein Aussetzen der Strategie kommt auch unter Corona-Bedingungen für keinen der Mittelständler infrage – 49 Prozent halten unverändert daran fest, 18 Prozent bauen die Maßnahmen sogar aus. Für 66 Prozent der Unternehmen, die ihr Nachhaltigkeitsengagement ausbauen oder beibehalten, ist die Klimakrise eine der größten Herausforderungen des Mittelstands.

Zögerlichkeit auch bei der Suche nach neuen Geschäftsfeldern

Lediglich 15 Prozent der befragten Unternehmen (bzw. 19 % bei der Erstbefragung) geben an, dass sie bereits neue Geschäftsfelder erschlossen und aufgebaut haben. Mehr als drei Viertel von ihnen realisieren dies in Kooperation mit ihren Kunden. 23 Prozent der Befragten befinden sich noch auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern, mehr als die Hälfte plant hingegen keine Veränderungen.

Engagement für Nachhaltigkeit ist ein großes Imagethema

Die Chancen von Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind in den Augen der meisten Unternehmen stark mit ihrer Öffentlichkeitswirksamkeit verknüpft. Rund zwei Drittel sehen hier die Möglichkeit zur Imagepflege und zur Kundenbindung weit vorn. Vier von fünf Unternehmen glauben, damit ihre soziale Verantwortung zu stärken. Deutlich nachgeordnet sind demgegenüber nicht nur die Erschließung neuer Geschäftsfelder, sondern auch andere unternehmerisch wesentliche Faktoren wie die Förderung von Produktinnovationen (38 %) oder ein besseres Rating bei der Kreditvergabe (19 %).

Gefragt nach den Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden, nennen Unternehmen eher klassische, effizienzgetriebene Themen, etwa die Einsparung von Verbrauchsmaterialien, das Recycling oder die Optimierung von Arbeitsabläufen. Ausnahme sind Unternehmen mit Nachhaltigkeitsstrategie, bei denen bereits nahezu jeder zweite Mittelständler durch Nachhaltigkeitsmaßnahmen das Innovationsmanagement vorantreibt. Gleichwohl ist die Bereitschaft zu Investitionen insgesamt hoch, insbesondere größere Unternehmen (€ 50-100 Mio. Umsatz) haben in den vergangenen zwei Jahren ihre Investitionen in Sachen Nachhaltigkeit ausgeweitet.

Unternehmen sehen Hindernisse: Aufwand und Ertrag schwer einschätzbar

In der Zusatzbefragung nimmt die Studie auch die Hindernisse ins Visier. Auf die Frage, warum Unternehmen bei Nachhaltigkeitsmaßnahmen zurückhaltend agieren, nennt etwa die Hälfte die Unübersichtlichkeit von Förderprogrammen und eine generelle Unsicherheit, wenn es um die Kalkulation von Aufwand und Ertrag geht. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden von 46 Prozent als unsicher angesehen.

Die Initiative Unternehmerperspektiven

Die Mittelstandsinitiative Unternehmerperspektiven bildet seit 2006 ein Forum für unternehmerische Themen in der Öffentlichkeit. Einmal jährlich befragt sie 2.000 Eigentümer und Manager der ersten Führungsebene aus Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen. Die repräsentativen Umfragen werden von Forsa durchgeführt.

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(vg) 28.04.2021



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