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Purpose: Traditionskonzerne und Einzelhandel überzeugen

Die Gewinner und Verlierer im Purpose Readiness Index 2021 (Quelle: Globeone)
Die Gewinner und Verlierer im Purpose Readiness Index 2021 (Quelle: Globeone)

Viele Unternehmen wollen sich heute über einen Purpose positionieren. Wie glaubwürdig es ihnen dabei gelingt, in der öffentlichen Wahrnehmung für einen gesellschaftlich relevanten Unternehmenszweck zu stehen, analysiert der Purpose-Readiness-Studie der Managementberatung Globeone, Köln. Die meisten deutschen Unternehmen, Medienmarken und Institutionen könnten sich demnach glaubwürdig über einen gesellschaftlich relevanten Daseinszweck positionieren. Fast drei Viertel (72 Prozent) der branchenübergreifend untersuchten 96 Marken schneiden im Purpose Readiness Index (PRI) gut oder sehr gut ab. Insbesondere die großen Parteien, einige Medienmarken sowie spezifische Branchen wie Wohnungsbaukonzerne weisen jedoch erhebliche Reputationsprobleme auf. Sie schaffen es nicht, in Purpose-relevanten Imagedimensionen positiv in der öffentlichen Wahrnehmung anzukommen.

Für die repräsentative Studie hat Globeone über ein Meinungsforschungsinstitut mehr als 3.000 deutsche Konsumenten zwischen 18 und 65 Jahren befragen lassen, inwiefern bestimmte Purpose-relevante Attribute zu den Marken passen. Der auf Basis der Befragungsergebnisse erstellte Purpose Readiness Index (PRI) zeigt auf einer Skala von eins bis hundert und in vier Stufen an, wie glaubwürdig die jeweiligen Unternehmen oder Institutionen einen gesellschaftlich relevanten Unternehmenszweck in der öffentlichen Wahrnehmung vertreten können.

14 Top-Platzierungen im PRI

Mit Indexwerten über 70 erreichen 14 Marken das höchste Level an Purposeglaubwürdigkeit. Sie gelten als voll 'Purpose ready' – bei der 2019 veröffentlichten Vorgängerstudie von Globeone waren dies nur vier Unternehmen. Weitere 55 Marken und damit rund 72 Prozent der untersuchten Marken sind derzeit zumindest teilweise 'Purpose ready', 2019 waren es lediglich 50 Prozent. Kritische Purpose-Lücken weisen 21 Marken und damit rund ein Fünftel der untersuchten Unternehmen und Institutionen auf, sechs Organisationen zeigen eine sehr schwache Basis für eine glaubwürdige Purpose-Vermittlung.

Dr. Niklas Schaffmeister, Managing Partner von Globeone: "Es ist aber erfreulich, dass die deutschen Unternehmen ihre Purpose-Glaubwürdigkeit im Vergleich zu 2019 unterm Strich deutlich verbessert haben."

Eine authentische und glaubwürdige, fest im Unternehmen verankerte Purpose-Positionierung sei zentrale Voraussetzung dafür, einen übergeordneten Zweck erfolgreich an Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft zu kommunizieren.

Traditionskonzerne und Einzelhandel überzeugen

Zu den klaren Gewinnern des Rankings gehören die Drogeriekette dm (PRI-Wert 78,1) und die Traditionskonzerne Zeiss (73,7), Bosch (73,5), Kärcher (73,4) und Miele (73,4). Auffällig gut schneiden auch die Einzelhändler Rewe, Lidl, Fielmann, Hornbach und Aldi ab, die im Alltag von einer hohen Kundennähe profitieren. Zu den glaubwürdigsten Institutionen und Unternehmen zählen außerdem der ADAC, das Deutsche Rote Kreuz, Osram und Dr. Oetker. Verbraucher halten sämtliche PRI-Spitzenreiter für besonders ehrlich, authentisch und verantwortungsbewusst.

Die Schlusslichter bilden dagegen mit PRI-Werten von unter 50 die Medienmarken Facebook (47,4) und Bild (43,7), die Partei FDP (46,7) sowie die Wohnungsgesellschaften Vonovia (44,0) und Deutsche Wohnen (42,7) – allerdings noch weit unterboten durch die rechtspopulistische Partei AfD (34,0), die im PRI-Ranking auf dem letzten Platz rangiert.

"Differenziert nach Branchen erzielen Nichtregierungsorganisationen und Technologiekonzerne jeweils durchschnittliche PRI-Werte von mehr als 70. Einzelhändler, Konsummarken, Maschinenbau sowie Pharma- und Chemieindustrie liegen ebenfalls über dem Branchendurchschnitt von 62,6, erklärt Schaffmeister. "Viele Unternehmen aus diesen Branchen verfügen über eine hohe Purpose-Glaubwürdigkeit, die kaum durch negative Assoziationen überlagert ist. Hinzu kommt, dass insbesondere die großen Tech-Konzerne viele wichtige Innovationen bereithalten, ohne die sich Herausforderungen wie der Klimawandel nicht erfolgreich bekämpfen lassen."

Die Studie finden Sie hier.

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(vg) 29.04.2021



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