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Nach Übernahme durch chinesische Unternehmen sinkt die Rentabilität

Chinesischen Investoren investieren auch in Zeiten der Corona-Pandemie weiter in Unternehmen in Deutschland, um zum Beispiel an strategische Vermögenswerte und überlegene Technologien zu gelangen. Das Interesse gilt dabei vor allem Mittelständlern und Hidden Champions. Schlüsselbereiche wie Robotik, Informationstechnologie oder Medizintechnik stehen oftmals im Fokus. Doch was passiert nach der Übernahme mit den übernommenen Firmen? Eine an der WHU – Otto Beisheim School of Management, Düsseldorf/Vallendar, entstandene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass viele im Anschluss deutlich weniger leistungsfähig und rentabel arbeiten.

Die Arbeit Overseas acquisitions by emerging-market firms in developed markets and target firm performance – an empirical analysis of chinese acquisitions in Germany zeigt, dass in beinahe allen Fällen die Leistungsfähigkeit nach der Übernahme durch chinesische Investoren in den folgenden Jahren sank. Weil Unternehmen einer Vergleichsgruppe mit ähnlichem Geschäftsmodell sich auch bei mehrjähriger Betrachtung deutlich besser entwickelten, kann die zurückgehende Rentabilität nicht auf das Übernahmeereignis als Störung zurückgeführt werden, schreiben die Autoren. Zusätzlich entwickelten sich deutschen Firmen mit ähnlicher Struktur, die von österreichischen Unternehmen übernommen wurden, wesentlich besser. Die abnehmende Rentabilität steht damit im Zusammenhang mit der Herkunft des Investors, so das Fazit der Studie.

Ursachen für die sinkende Rentabilität

Warum chinesische Übernahmen und Fusionen in Deutschland häufig negative Konsequenzen für die Zielunternehmen mit sich bringen, hat verschiedene Ursachen: So werden laut Studie überlegene Technologien oder Know-how absorbiert, ohne eigenes Wissen in die Firma zu transferieren, was die die Leistungs- und Wachstumschancen verringert. Zudem werden Standorte teilweise ins Ausland verlagert, oder die Investoren haben keine Erfahrung im Geschäftsfeld des übernommenen Unternehmens. Weiterhin werden sie in Deutschland mit völlig anderen Geschäftspraktiken und institutionellen Rahmenbedingungen konfrontiert. Schließlich können unterschiedliche Managementstile zu Misstrauen führen, und weil die Deutschen die chinesische Unternehmensstruktur häufig nicht durchdringen, sind Verantwortlichkeiten oft nicht eindeutig verteilt und die Entscheidungswege unklar.

Die Studie finden Sie hier.

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vg 29.04.2021