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Stokke will Alltägliches hinterfragen

Juliane Volk ist Head of Marketing DACH bei Stokke - Quelle: Stokke
Juliane Volk ist Head of Marketing DACH bei Stokke - Quelle: Stokke

Der norwegische Kinderwagen- und Kindermöbelhersteller Stokke mit Sitz in Ålesund wurde 1932 gegründet. Zum Sortiment gehören Klassiker wie der Kinderhochstuhl Tripp-Trapp. Mit Juliane Volk, Head of Marketing DACH bei Stokke, sprach markenartikel-magazin.de über Leidenschaft für skandinavisches Design, den Trend zum Online-Shopping in Zeiten von Corona, Shop-Konzepte der Zukunft, Nähe als Teil der DNA und die Bedeutung von Langlebigkeit in der Umweltschutzdebatte.

markenartikel: Stokke verkauft Produkte für die Kleinsten. Was ist dabei die Herausforderung?
Juliane Volk: Mütter oder Väter die zum ersten Mal ein Baby erwarten, müssen sich oftmals im unendlichen Angebot an Babyprodukten zurecht finden. Zu Beginn einer Produktrecherche sind ihnen vor allem die Sicherheit des Kindes und die Praktikabilität eines Produktes wichtig. Deshalb stehen bei Stokke eine solide Verarbeitung und erstklassige Qualität im Mittelpunkt und wir verwenden ausschließlich Materialien, die sicher und widerstandsfähig sind. Als norwegisches Unternehmen verbinden wir seit über 40 Jahren unsere Leidenschaft für skandinavisches Design mit unserem Anspruch, Alltägliches zu hinterfragen. Wir möchten ein vertrauensvoller Partner für Eltern sein und ihren Alltag mit smarten Produkten erleichtern.

markenartikel: Können Sie das erläutern?
Volk: Befragt man Eltern, die Baby- und Kinderprodukte bereits eine längere Zeit nutzen, ändern sich jedoch die Ansichten darüber, was ihnen bei einem Produkt wichtig ist. Plötzlich spielen Faktoren wie leichte Reinigung, einfacher Auf- und Abbau, sowie Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit eine große Rolle. Das Stokke-Designteam entwickelt daher vielmehr Lösungen als reine Baby-Produkte. Denn jede Kurve, jedes Element unserer Produkte hat eine Funktion. Und auch wenn es für frischgebackene Eltern beim ersten Anblick oftmals kompliziert aussieht – all unsere Produkte sind einfach auf- und abzubauen und leicht zu reinigen, einige Teile sogar mit dem Geschirrspüler.

markenartikel: Das vergangene Jahr war stark von der Corona-Krise geprägt. Inwieweit haben Sie hier auch bei Stokke Veränderungen gespürt?
Volk: Tatsächlich hat Corona Stokke verändert – nicht im Markenkern, aber in der Art und Weise, wie Eltern Produkte kaufen und suchen. Vor Corona haben wir in Deutschland einen großen Teil unserer Produkte im stationären Handel verkauft. Eltern wollen Babyprodukte gerne testen und fühlen, sich von Mitarbeitern auf der Fläche beraten lassen. Sie hatten sich zuvor online erkundigt und informiert, zum Kaufabschluss kam es überwiegend im Offline-Shop. Seit einem Jahr merken wir, dass verstärkt online geshoppt wird – sowohl bei unseren Handelspartnern als auch auf Stokke.com. Dieser digitale Aufwind brachte unternehmerische Veränderungen mit sich.

markenartikel: Wie haben Sie darauf reagiert?
Volk: Unter anderem haben wir unsere Marketingaktivitäten verstärkt digitalisiert: Geplante Veranstaltungen und Messen wurden und werden zu digitalen Ereignissen, die Produktveranstaltungen für unsere Handelspartner finden in Form von Hybridevents statt und unser Online- und E-Commerce Team ist um einige Mitarbeiter und Experten größer geworden, so dass wir einen großen Schritt im Bereich Online-Marketing machen konnten. Die persönliche Komponente, beispielsweise auf einem Event direkt mit Eltern ins Gespräch zu kommen, fehlt aktuell natürlich. Deshalb setzen wir verstärkt auf die Hilfe von Markenbotschaftern wie Influencern und Fachexperten oder arbeiten mit Eltern-Communitys zusammen, die unsere Produkte testen, im alltäglichen Gebrauch zeigen und Fragen beantworten. Natürlich sind alle sozialen Kanäle, auf denen Stokke vertreten ist, auch eine Möglichkeit direkt in den Austausch mit Eltern zu gehen. Daher ist Social-Media-Marketing eine wichtige Kommunikationssäule. Dennoch haben Offline-Shops weiterhin eine hohe Priorität für Stokke – eben weil wir den direkten Kontakt zu Eltern suchen.

markenartikel: Der physische PoS bleibt also zentral?
Volk: Ja. Daher ist es wichtig darüber nachzudenken, wie ein Shop-Konzept in naher Zukunft aussehen kann und welchen Mehrwert wir als Marke am Point of Sale im Vergleich zu einer Online-Shopping-Journey anbieten. Eine Retail-Initiative ist beispielsweise die Ausstellung unseres neuen Xplory X Kinderwagens im ‚THE LATEST Shop Berlin‘ – ein Retail-Konzept, bei dem Produkte von innovativen Unternehmen und Start-ups ausgewählt und einem technik- und designaffinem Publikum vorgestellt werden. Für uns ist das eine spannende Möglichkeit, direktes Kundenfeedback zu erhalten.

markenartikel: Sie sprechen die Neuheiten an. Welche neuen Produkte kommen oder sind bereits gelauncht?
Volk: Im März haben wir den Stokke Xplory X Kinderwagen gelauncht, mit einem überarbeiteten Design und neuen Funktionen. Der Xplory ist ebenso wie der Tripp Trapp eine Designikone. Bei dem Stuhl versuchen wir, jedes Jahr neue Stuhlfarben, limitierte Editionen oder Varianten aus verschiedenen Hölzern anzubieten. Dieses Jahr hat das Pantone-Institut die Farbe Gelb zur Farbe des Jahres gekürt, für Stokke Anlass genug im Sommer einen knallig gelben Tripp Trapp auf den Markt zu bringen.

markenartikel: Der Tripp Trapp gehört zu den Klassikern im Sortiment und prägt das Unternehmen bis heute, oder?
Volk: Das stimmt Peter Opsvik, unsere skandinavische Designikone, stellte 1972 fest, dass es keinen adäquaten Stuhl für seinen Sohn Thor gab, mit dem er auf Augenhöhe am Familientisch sitzen konnte. Die Norweger vertreten nämlich die Philosophie, Kinder von Anfang an überall mit einzubinden, ihnen Sicherheit und gleichzeitig genügend Freiheit zu geben sich auszuprobieren. Weil Peter wollte, dass sein Sohn selbstständig essen lernt und nah am Familiengeschehen dabei ist, hat er den ersten Kinderhochstuhl entworfen, der Kinder auf Augenhöhe hebt und der mitwächst, bis sie erwachsen sind – den Tripp Trapp. Der Aspekt der Nähe spielt eine wichtige Rolle in unserem Produktdesign sowie in unserer Markenkommunikation. Diese Philosophie ist heute genauso aktuell und relevant wie vor 50 Jahren und tief in unserer DNA verwurzelt.



markenartikel: Der Tripp Trapp ist so beliebt, dass er auch oft kopiert wird. Welche Rolle spielt deshalb der Markenschutz in Ihrem Unternehmen?
Volk: Die Marke Stokke sowie die meisten unserer Produkte sind geschützte Marken, was von Vorteil gegenüber potenziellen Nachahmern ist. Außerdem haben wir ein gutes Monitoring etabliert und verfolgen unser Markenumfeld in allen Märkten weltweit. Auf diese Weise können Markenrechtsverletzungen oder 'Copy Cats' identifiziert werden.

markenartikel: Was werden die zentralen Herausforderungen der nächsten fünf Jahre für Stokke sein?
Volk: Wir sind der festen Überzeugung, dass Verantwortung für unsere Kinder auch Verantwortung für unsere Umwelt bedeutet. Seit der Entstehung des Unternehmens legt Stokke daher großen Wert auf nachhaltige Materialien. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind Themen, die auch wichtig für Eltern sind und Einfluss auf das Konsumverhalten vieler Menschen haben. In einer Studie mit 1.000 befragten Eltern von Kindern bis fünf Jahre fand das Meinungsforschungsinstitut Statista im Auftrag von Stokke heraus, dass gut zwei Drittel der Befragten nachhaltiger und umweltbewusster leben seit sie Kinder haben. Wir verpflichten uns dazu, Produkte zu kreieren, die ein Leben lang halten. Langlebigkeit ist ein Thema, das in Verbindung mit Produkten und unserer Umwelt vielleicht am stärksten vernachlässigt wird, obwohl es eine sehr wichtige Rolle spielt.

markenartikel: Wie gehen Sie konkret vor?
Volk: Unser Holz ist bis zum Wald rückverfolgbar, aus dem es stammt. Wir verlangen von allen Lieferanten die Einhaltung strenger Regeln, die auf langfristigen Waldbewirtschaftungsplänen basieren. Diese werden von den zuständigen lokalen Behörden kontrolliert, die eine nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen. Außerdem versuchen wir die Transportzeit zu verringern, und produzieren unsere Holzprodukte in der Nähe von Wäldern, in denen unser beliebtes Buchen- und Eichenholz wächst. Das wiederum reduziert Emissionen Dennoch wissen wir, dass wir uns nicht auf dem ausruhen können, was wir bislang erreicht haben. Wir überprüfen kontinuierlich unsere Maßnahmen und erforschen neue energiesparende Produktionstechniken, treibstoffsparende Versand- und Vertriebsmethoden, um unseren Erwartungen gerecht zu werden und den Test der Zeit zu bestehen und zum Erhalt unserer Umwelt für die kommenden Generationen beizutragen.



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(vg) 30.04.2021



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vg 30.04.2021