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Facebook: "Personalisierte Werbung und Datenschutz sind kein Widerspruch"


Jin Choi, Group Director DACH bei Facebook - Quelle: Robert Felgentreu

Zwischen Facebook und Apple ist eine heftige Auseinandersetzung über Apples iOS 14 mit Tracking-Opt-In entfacht. Jin Choi, Facebook, sagt, was sein Unternehmen konkret kritisiert und wie es künftig um personalisierte Werbung bestellt ist.

markenartikel: Apple hat sein Tracking-Opt-In ausgerollt und den Tracking-Schutz verschärft. In Anzeigen in mehreren US-Tageszeitungen kritisierte Facebook im Vorfeld Apples neue Regeln. Was sind Ihre Hauptkritikpunkte?

Jin Choi: Für uns geht es hier nicht um zwei Unternehmen – es geht uns darum, wie wir das freie Internet in der Zukunft nutzen und gestalten wollen. Apple schafft zwei Regelwerke und misst mit zweierlei Maß: eines für sich selbst und eines für kleine Unternehmen, App-Entwickler und Verbraucher, die von Nachteilen betroffen sein werden. Apples eigene Plattform für personalisierte Werbung unterliegt beispielsweise nicht den neuen Richtlinien von iOS 14.

markenartikel: Und das bedeutet?

Choi: Die Richtlinie wird einige Unternehmen dazu zwingen, auf Abonnements und andere In-App-Zahlungen umzusteigen, um Einnahmen zu generieren. Apple wird von dieser Änderung profitieren, aber viele kostenlose Dienstanbieter werden gezwungen sein, Gebühren zu erheben oder den Markt zu verlassen. Apple stellt den Datenschutz voran, aber es geht um eigene Interessen und Wettbewerbsvorteile. Unserer Ansicht nach schließen sich personalisierte Werbung und der Schutz der Privatsphäre des Nutzers nicht gegenseitig aus, so dass es keinen Bedarf für derartige Maßnahmen wie die iOS-14-Regelung gibt.

markenartikel: Mit welchen Auswirkungen ist denn konkret durch Apples Vorgehen für die Werbung auf Facebook zu rechnen?

Choi: Das ist aktuell schwer in vollem Umfang zu beantworten. Zu viele Dinge sind seitens Apple noch immer nicht genau definiert worden. Daher können auch wir nur recht vage Prognosen anstellen. Grundsätzlich ändert sich zunächst an der Reichweite auf Facebook, Instagram und Messenger nichts. Wenn Apple die Einwilligungsfunktionen einführt, wird allerdings die Weitergabe von Daten derjenigen, die ihre Einwilligung nicht gegeben haben, eingeschränkt. Wir werden unter anderem Daten verlieren, die eine effektive personalisierte Werbung ermöglichen. Damit werden personalisiertes Targeting sowie Optimierung und die Performancemessung von Werbung in Apps und im Web eingeschränkt. Die Auswirkungen auf das Web und auf Apps sind dabei unterschiedlich.

Was Facebook unternimmt, um die Werbungtreibenden zu unterstützen, wie dabei das 'Aggregated Event Measurement' helfen soll, woran es überhaupt liegt, dass viele User Tracking skeptisch sehen und wie es gelignen kann, ihr Vertrauen zurückzugewinnen, lesen Sie im vollständigen Interview in markenartikel 4-5/2021. Zur Bestellung geht es hier.



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vg 27.05.2021