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Michael Frohoff, Kruger Media: "Der Sport ändert sich fundamental"

Michael Frohoff ist Gründer und Geschäftsführer von Kruger Media in Berlin - Quelle: Kruger Media
Michael Frohoff ist Gründer und Geschäftsführer von Kruger Media in Berlin - Quelle: Kruger Media

Am 11. Juni startet die aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschobene Fußball-Europameisterschaft. 24 Nationen treten an. Das Finale ist am 24. Juli 2021. Auch für Marken ist das Event interessant und sie präsentieren sich in diesem Umfeld als Sponsoren. Aber sollen Marken überhaupt noch auf Sportgroßereignisse setzen? Hat Corona die Markenkommunikation rund um den Sport verändert - und wenn ja, inwiefern? Diese Fragen beantworten Agenturmanager aus Deutschland auf markenartikel-magazin.de. Heute: Michael Frohoff, Gründer und Geschäftsführer von Kruger Media, Berlin:

"Sportereignisse sind ein Muss. Fußball-Europameisterschaften, Olympia oder die Tour De France sind Anker in unseren Kalendern. Wir stellen die Uhr danach. Freuen uns gemeinsam über Siege, feiern mit den Underdogs und begeistern uns für skurrile Geschichten am Rande. Wir haben etwas zu reden und teilen es bei Facebook. Das tut uns gut. Auch dem Sport. Das nenne ich sportlich-sozialen Kit.

Was uns nicht gut tut, ist die moralische Keule. Deshalb sollen Marken auf Sportereignisse setzen. Natürlich. Aber warum das Budget nicht Dritteln? Wer auf Olympia setzt, setzt auch die Paralympics in Szene und unterstützt mit einem weiteren Drittel den Breitensport. Aus dieser Kombination lassen sich darüber hinaus hervorragend integrierte Storys erzählen. Das geht zum Fußball analog, wer Männer-EM macht, setzt zu gleichen Teilen auf die Frauen-EM und auf die ganzen Fußball- respektive Sportvereine, die in der Pandemie enorme Einnahmeverluste hinnehmen mussten. Und endlich gibt es neue Bilder.

Viele Marken haben bis heute nicht verstanden, dass sich der Sport fundamental ändert. Sind Fans real vor Ort noch relevant? Nein. Auch wenn der Versuch der Fußball Super League vorerst gescheitert ist, zeigt es den Weg in eine Digitalisierung von Sport-Content. Für die Big Player ist digitale Reichweite wichtiger als Fans 'on the ground'. Das bietet spannende Möglichkeiten für Marken. Wer Torwandschießen noch für 'fetzig' hält, ist raus aus dem Spiel.

Der andere Corona-Trend ist: "Ich bin Sport". Individualisiert und ohne Verein. Auf dem Peloton oder wie so viele von uns im Lockdown, real und draußen auf dem Rennrad, mit neuen Joggingschuhen oder an der Ping- Pong-Platte. Die Ambitionierten im Kampf gegen die Zeit auf Strava oder die Hobbyisten zumindest mit Highend-Tischtennis-Schlägern auf der Betonplatte im Park. Letzteres bietet für Marken neue Felder. Ein Feld authentischer Markenkommunikation. Kleinteiliger, aber nah an den Bedürfnissen."

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(vg) 04.06.2021



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vg 04.06.2021