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Datensammeln: Transparenz sorgt für Vertrauen bei den Nutzern

Wenn Online-Dienste wie Google transparent damit umgehen, welche Daten sie über ihre Nutzerinnen und Nutzer sammeln, sorgt das für mehr Vertrauen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und des Bochumer Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre (MPI-SP) mit Kollegen aus den USA. Im Rahmen der Online-Studie Are privacy dashboards good for end users? Evaluating user perceptions and reactions to Google’s My Activity ließen sie 153 Nutzerinnen und Nutzer die Daten einsehen, die Google über sie gespeichert hatte, und befragten die Probanden davor und danach zu ihren Datenschutzbedenken. Sie erfassten auch, ob die Teilnehmenden nach der Konfrontation mit den über sie gespeicherten Daten ihre Google-Einstellungen künftig ändern wollten.

Nutzerprofile für die Werbung

Wann wurde welches Youtube-Video geschaut? Welche Suchbegriffe wurden bei Google eingegeben? Welche Orte wurden bei Google Maps gesucht? Und wann war man wo? All diese Daten und noch viel mehr speichert Google.

"Das Web finanziert sich durch Werbung, und damit diese zielgerichteter zugeschnitten werden kann, erstellen große Online-Dienste wie Google Profile über ihre Nutzer", erklärt Florian Farke. "Aus den Aktivitäten ziehen die Online-Dienste dann Schlussfolgerungen: Wenn man zum Beispiel nach Kinderspielzeug sucht, dann leitet Google daraus den Elternstatus 'Hat Kinder' und Familienstand 'In einer Beziehung ab'."


Weniger Sorge über Datensammelwut

Seit 2016 können Nutzerinnen und Nutzer über den Google Service 'My Activity' im Detail einsehen, welche Daten von ihnen gespeichert sind. Nachdem sie ihre gesammelten Aktivitäten eingesehen hatten, gaben 40 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie an, weniger besorgt über die Datensammelwut von Google zu sein als davor; nur 15 Prozent waren mehr besorgt.

"Google tut ganz offensichtlich gut daran, ein solches Privacy Dashboard anzubieten", so Farke.

Von den Teilnehmenden, die sich zum Umfang und Detailgrad der Datensammlung äußerten, war ein Großteil über die Menge der gesammelten Aktivitäten überrascht. Außerdem zeigten sich 63 Prozent der befragten Personen resigniert und gaben an, nichts an ihren Datenschutzeinstellungen ändern zu wollen.

Vorschläge für verbessertes Design

Die Forscher machen in ihrer Arbeit auch Vorschläge, wie das Design von Datentransparenz-Werkzeugen wie My Activity verbessert werden könnte, um Nutzerinnen und Nutzer weniger zu überfordern. Zum Beispiel durch die zentrale Steuerung der Datenschutzeinstellungen über mehrere Webdienste hinweg.

In Zukunft möchten sich die Forscher noch genauer anschauen, wie neue Transparenz-Werkzeuge gestaltet werden können, um Nutzerinnen und Nutzer besser darüber zu informieren, welche Daten über sie erhoben und wie diese verwendet werden.

Den Pre-Print der Studie finden Sie hier.



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vg 07.06.2021