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Klimaschutz: Rahmenbedingungen für Mobilität verändern sich

Klimaschutz: Diese Maßnahmen halten die Bundesbürger für wichtig - Quelle: Acatech
Klimaschutz: Diese Maßnahmen halten die Bundesbürger für wichtig - Quelle: Acatech

Das Thema Klimaschutz ist durch die Pandemie nicht aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verdrängt worden, sondern wird als die größte globale Herausforderung gesehen. Auch wenn die Mehrheit skeptisch ist, ob es gelingen wird, den Klimawandel in den Griff zu bekommen, fordert ein Großteil der Bevölkerung intensive Anstrengungen. Besonders wichtig sind in den Augen der Bürgerinnen und Bürger der Schutz der Regenwälder (74 Prozent), internationale Vereinbarungen (72 Prozent) und Emissionsvorgaben (61 Prozent) für die Industrie – aber auch Veränderungen bei der Energienutzung und der Mobilität. 60 Prozent halten schadstoffarme Antriebssysteme für einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. 57 Prozent finden die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege wichtig und ebenso viele Menschen sprechen sich für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs aus.

Das zeigt der Mobilitätsmonitor 2021, eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach im Auftrag von Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften in München. Die Untersuchung stützt sich auf 1.027 Face-to-Face-Interviews, die im Mai 2021 stattfanden. Die Erhebung zeigt, dass viele gravierende Veränderungen im Mobilitätssystem erwarten und auch fordern, aber einigen Entwicklungen nach wie vor zurückhaltend gegenüberstehen.

Elektromobilität: Eine Mehrheit erwartet ihren Hochlauf, eine Minderheit will ihn

Angesichts der strengen Emissionsvorgaben der Politik, massiver Fördermaßnahmen für alternative Fahrzeuge und der zunehmenden Ausrichtung der Hersteller auf E-Mobilität haben sich die Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität kaum verändert. Wie im Vorjahr kommt für 24 Prozent der Bevölkerung die Anschaffung eines E-Autos in Betracht, bei einem Hybrid-Fahrzeug sind es 31 Prozent. Abschreckend wirken in den Augen der Bevölkerung Anschaffungskosten (69 Prozent), Reichweite (67 Prozent), ein gefühlter Mangel an Ladestationen und lange Ladezeiten (66/60 Prozent) sowie Zweifel an der Umweltverträglichkeit (58 Prozent).

Thomas Weber, Vizepräsident Acatech: "Bei der Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge sind wir technologisch viel weiter als es vielen Menschen bewusst ist. E-Autos gelten noch immer als Kurzstreckenfahrzeuge, was der Realität aufgrund größerer und leistungsfähiger Batterien längst nicht mehr entspricht. Die Ladeinfrastruktur wächst in Deutschland im privaten, öffentlichen und gewerblichen Bereich, wird aber von vielen als unzureichend bewertet. Eine wichtige Aufgabe der kommenden Jahre wird sein, die Lücke zwischen technologischem Fortschritt in der Mobilität und Akzeptanz in der Bevölkerung zu schließen."

Digitalisierung und Vernetzung: Die Bevölkerung sieht Licht und Schatten

Die Mehrheit verbindet die zunehmende Digitalisierung in Fahrzeugen mit mehr Komplexität. Dies sehen vor allem die älteren Generationen so. Aber auch bei unter 30-Jährigen überwiegt die Überzeugung, dass Autos komplizierter und weniger nutzerfreundlich werden. Gleichzeitig sieht die Mehrheit viele Vorteile in der Vernetzung. Insbesondere die Informationen über Verkehrsstörungen (65 Prozent), alternative Routen (64 Prozent), freie Parkplätze (55 Prozent) schätzen viele Menschen und erwarten, dass sich vor allem die Sicherheit im Straßenverkehr verbessert. 56 Prozent glauben, dass Daten die Verkehrssicherheit signifikant erhöhen und dass sie den Verkehrsfluss verbessern (57 Prozent). Sieben von zehn Befragten verbinden jedoch mit der Digitalisierung und Vernetzung auch Gefahren durch Datenmissbrauch und Cyberattacken.



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(vg) 15.07.2021



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vg 15.07.2021