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F&E: Innovationsstarke Unternehmen sind widerstandsfähiger

Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Innovationsaktivitäten während der Corona-Pandemie weniger stark eingeschränkt als zunächst befürchtet. Dies zeigt eine Studie des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. So planten im März bis Juli 2020 deutsche Unternehmen, die im Rahmen der ZEW-Innovationserhebung befragt wurden, ihre Innovationsausgaben im Jahr 2020 im Durchschnitt um etwa zwei Prozent zu verringern. Zum Vergleich: Während der Finanzkrise 2009 sanken die Innovationsausgaben hingegen deutlich stärker um durchschnittlich elf Prozent.

Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Branchen hinsichtlich ihrer Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE), die einen Teil der Innovationsausgaben ausmachen, erheblich. Während viele Unternehmen der pharmazeutischen Industrie und der IKT-Dienstleistungen (inkl. Software-Programmierung) ihre FuE-Ausgaben deutlich steigern wollten, planten Unternehmen aus der chemischen und der elektronischen Industrie oder dem Automobilbau eher, ihre FuE-Ausgaben auf einem stabilen Niveau zu halten. Unternehmen in Maschinenbau, Ingenieurwesen und sonstigem Fahrzeugbau wollten die FuE-Ausgaben moderat um vier bis sechs Prozent senken.

Forschung und Entwicklung macht widerstandsfähiger in der Corona-Krise

Während der Corona-Krise waren innovationsstarke Unternehmen relativ widerstandsfähig gegen mögliche negative Folgen der Pandemie. Sie trieben oftmals die Digitalisierung interner Prozesse und Produkte voran, versuchten neue Märkte zu erschließen und Kundenkreise anzusprechen und führten neue Produkte und Prozesse ein – all dies trägt zum Unternehmenswachstum bei, o die Studienautoren.

"Hinzu kommt, dass diese Maßnahmen eher auf Dauer angelegt und nicht nur vorübergehender Natur sind, sodass sie nicht nur in der Krise, sondern auch in den nächsten Jahren die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken", so Bastian Krieger, ZEW-Wissenschaftler und Ko-Autor der Studie.

Nicht-innovative Unternehmen hingegen reagierten kaum mit strategischen Maßnahmen auf die Corona-Krise.

Kurzfristigere Innovationsvorhaben in der Krise

Die Corona-Pandemie hat Unternehmen auch veranlasst, ihre Innovationsaktivitäten zu reorganisieren. Viele Vorhaben wurden in die Zukunft verschoben oder ihre Laufzeit wurde verlängert. Manche laufende Projekte mussten hingegen eingestellt werden. Zwar wurden auch im Krisenjahr neue Projekte für Produkt- und Prozessinnovationen auf den Weg gebracht, jedoch konnten insgesamt – wegen zum Teil fehlender Impulse aus persönlichen Interaktionen – weniger Projekte gestartet werden. Es scheint, dass sich Unternehmen in der Pandemie auf kurzfristigere Innovationsvorhaben konzentrieren und die mehr grundlagenorientierten Vorhaben gestreckt oder verschoben wurden, so die Studienautoren.

Die Studie finden Sie hier.



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(vg) 16.07.2021



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vg 16.07.2021