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Mediennutzung in Zeiten von Corona

Aufgrund von Quarantänevorschriften, Kontaktverboten, Lockdowns und Reisebeschränkungen verbrachten die meisten Menschen viel Zeit zu Hause. Welche Auswirkungen hatte dies auf die Nutzung von Musik- und Videostreaming-Angebote? Werden klassische und internetbasierte Kommunikationstechnologien weiterhin gleichermaßen genutzt? In der fünften Auflage der gemeinsamen Studienreihe der Hochschule Fresenius und des Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH (WIK) sind Prof. Dr. Anna Schneider, Serpil Taş und Dr. Lukas Wiewiorra dies Fragen nachgegangen. Für die repräsentative Umfrage wurden insgesamt 3.090 Konsumentinnen und Konsumenten online befragt.

Anteil internetbasierter Dienste steigt weiter an

Im direkten Vergleich von Video- und Musikstreaming-Diensten zeigt sich, dass das Videostreaming weiterhin die Nase vorn hat. So wurden im Jahr 2020 bereits fast 60 Prozent der konsumierten Bewegtbildinhalte über das Internet bezogen. Musik hingegen wird weiterhin häufiger über traditionelle Medienformate abgespielt.

Jüngere Konsumenten streamen deutlich häufiger als die Konsumenten höherer Altersgruppen. In der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre zeigte sich zuletzt sogar ein recht deutlicher Zuwachs beim Musikstreaming (+27%). Generell ist jedoch feststellbar, dass der Zuwachs der Nutzeranteile bei der internetbasierten Unterhaltung abflacht. Die Zeiten des starken Wachstums sind damit vorbei.

Streaming: Mehr Zeit zuhause, mehr zahlende Kunden?

Häufig bieten Musikstreaming-Diensten sogenannte Freemium-Modelle an. Ein kostenfreier Zugriff auf Basisangebote ist damit möglich, wenn Nutzer im Gegenzug die Einspielung von Werbung hinnehmen. Alternativ kann ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen werden. Obwohl die Zahlungsbereitschaft seit 2015 kontinuierlich steigt, schließen jedoch die wenigsten Nutzer ein kostenpflichtiges Abonnement bei ihrem Musikstreaming-Anbieter ab. Im Durchschnitt hören mehr als 50 Prozent der jeweiligen Nutzer Musik über ihren Musikstreaming-Dienst, ohne dafür Geld zu bezahlen.

Die Nutzung von Videostreaming-Diensten ist in der Regel kostenpflichtig. Zwar hat sich der Anteil an zahlungsbereiten Konsumenten seit 2015 nahezu verdoppelt, jedoch entscheiden sich nur wenige Konsumenten für die parallele Nutzung mehrerer dieser kostenpflichtigen Dienste. Im Durchschnitt werden aktuell 1,6 verschiedene Dienste verwendet. Dabei übersteigen die Anteile der monatlichen Nutzer von Netflix mit 32 Prozent erstmals seit 2018 die seines Hauptkonkurrenten Amazon Prime Video mit 30 Prozent.

Die Kurzstudie steht hier zum Download zur Verfügung.



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vg 16.07.2021