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Bundesbürger sehen Kluft zwischen Normalbürgern und politischer sowie wirtschaftlicher Elite

Große wahrgenommene Kluft zwischen Normalbürgern und Elite - Quelle: Ipsos
Große wahrgenommene Kluft zwischen Normalbürgern und Elite - Quelle: Ipsos

Zwei von drei Bundesbürgern (66 %) sind der Überzeugung, dass das Wirtschaftssystem in Deutschland zugunsten der Reichen und Mächtigen manipuliert ist. Knapp drei Viertel (73 %) glauben zudem, dass Politiker immer einen Weg finden, um ihre Privilegien zu schützen. Viele Deutsche haben darüber hinaus den Eindruck, dass sich die Elite nicht für hart arbeitende Menschen interessiert (64 %) und dass Experten in diesem Land nicht die Lage von Menschen wie ihnen selbst verstehen (53 %), so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Ipsos, Hamburg.

Knapp zwei Drittel der Befragten (64%) stimmen dabei auch der Aussage zu, dass die größte Kluft in der deutschen Gesellschaft zwischen normalen Bürgern und der politischen sowie wirtschaftlichen Elite besteht. Entsprechend klein ist der Anteil der Befragten, die sich selbst zur Elite Deutschlands zählen: Lediglich 14 Prozent ordnen sich selbst zumindest bis zu einem gewissen Grad der Elite zu. Jeder zweite Deutsche (49 %) sieht sich definitiv nicht als Teil der Elite.

Sechs von zehn Deutschen halten Gesellschaft für zerrüttet

Eine klare Mehrheit der Bundesbürger (61 %) hält die Gesellschaft in Deutschland für zerrüttet. Lediglich 13 Prozent der Befragten widersprechen dieser Aussage. Dennoch zeigen sich in Deutschland weitaus weniger populistische, anti-elitäre und anti-migrantische Tendenzen als in den meisten anderen Ländern. Global gesehen nimmt in 16 von insgesamt 25 befragten Nationen eine Mehrheit der Menschen eine starke gesellschaftliche Spaltung wahr, besonders häufig jedoch in Südafrika (74 %), Ungarn (72 %) und Brasilien (72 %).

Geteilte Meinungen über Auswirkungen von Einwanderung

Fast jeder Vierte (22 %) glaubt nach wie vor, dass Immigranten 'echten Deutschen' die Arbeitsplätze wegnehmen. Rund vier von zehn Bundesbürgern (38 % | -6 seit 2016) vertreten die Ansicht, dass Deutsche in Zeiten von Arbeitsplatzmangel auf dem Arbeitsmarkt bevorzugt behandelt werden sollten. Im weltweiten Vergleich ist diese abgrenzende Haltung der Deutschen damit allerdings weitaus schwächer ausgeprägt als in den meisten anderen Ländern – im globalen Durchschnitt stimmen dieser Aussage 57 Prozent der Befragten zu.

Was die allgemeinen Auswirkungen von Einwanderung auf die Gesellschaft betrifft, sind die Deutschen geteilter Meinung: 36 Prozent der Befragten denken, dass Deutschland stärker wäre, wenn die Einwanderung komplett gestoppt würde. Etwa ebenso viele (37 %) stimmen dieser Aussage jedoch nicht zu.

Über die Studie

Die Global-Advisor-Studie Broken-System Sentiment in 2021. Populism, Anti-Elitism and Nativism von Ipsos wurde in 25 Ländern weltweit über das Online-Panel-System des Marktforschungsunternehmens durchgeführt. Zwischen dem 26. März und dem 9. April 2021 wurden 19.017 Interviews mit Erwachsenen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Kanada, Malaysia, Südafrika, der Türkei und den USA und zwischen 16 und 74 Jahren in allen anderen Ländern durchgeführt. Die Daten wurden gewichtet, um dem Profil der Bevölkerung zu entsprechen. Zu den untersuchten Länder gehören Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Niederlande, Peru, Polen, Russland, Schweden, Spanien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Ungarn und die USA.



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(vg) 10.08.2021



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vg 10.08.2021