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Rohstoffmangel bremst die Wirtschaft aus


Lieferschwierigkeiten sowie deutliche Preissteigerungen bei Vorprodukten und Rohstoffen machen derzeit nicht nur der international orientieren deutschen Industrie zu schaffen – sie treffen Betriebe sämtlicher Branchen und Größenklassen. Das zeigt eine aktuelle DIHK-Auswertung unter knapp 3.000 deutschen Unternehmen im In- und Ausland. Über alle Wirtschaftszweige hinweg melden demnach 83 Prozent der Unternehmen Preisanstiege oder Lieferprobleme bei Rohstoffen, Vorprodukten und Waren.

Nur knapp ein Fünftel der Unternehmen rechnet bis zum Jahreswechsel mit einer Verbesserung der Situation. 53 Prozent der Unternehmen erwarten dagegen erst im kommenden Jahr eine Aufhellung der Lage. Ein Viertel kann nicht einschätzen, wann sich Lieferzeiten oder Preise normalisieren werden.

Am stärksten leiden Industrie und Einzelhandel

In vielen Industriezweigen sind nahezu alle Betriebe derzeit von Rohstoffknappheiten oder deutlichen Preisanstiegen betroffen. Über 90 Prozent der Unternehmen etwa aus der Gummi- und Kunststoffindustrie, Metallindustrie und Chemieindustrie berichten davon. In der Fahrzeugindustrie sind es 92 Prozent, in der Elektrotechnik 85 Prozent. Im Baugewerbe sehen sich 94 Prozent der Betriebe mit diesen Herausforderungen konfrontiert.

Aber auch im Einzelhandel mit 83 Prozent, bei Transport- und Logistikbetrieben mit 67 Prozent sowie mit 48 Prozent bei sonstigen Dienstleistern machen sich Knappheiten und Verteuerungen deutlich bemerkbar. Nur vereinzelt berichten Unternehmen, dass sie zwar Lieferschwierigkeiten in den vergangenen Monaten hatten, diese aber nicht mehr aktuell sind.

Als Gründe für die Rohstoffengpässe nennen die Unternehmen vor allem eine gestiegene Nachfrage sowie – angesichts der unterschiedlichen Entwicklung des Pandemiegeschehens in der Welt – zu geringe Produktionskapazitäten (70 Prozent) und Transportprobleme (53 Prozent). Bei Letzteren machen sich unter anderem der aktuelle Containermangel (76 Prozent) sowie fehlende Frachtkapazitäten bei Schiffen (74 Prozent), Straßen und Schienen (27 Prozent) sowie Flugzeugen (24 Prozent) bemerkbar.

Als Folge der Lieferengpässe haben derzeit 88 Prozent der Unternehmen mit höheren Einkaufspreisen für ihre Produkte und Dienstleistungen zu kämpfen. In vielen Betrieben kommt es außerdem zu längeren Wartezeiten (73 Prozent) auf bestellte Rohstoffe und Waren sowie zu einem höheren Planungsaufwand (60 Prozent).

Zwei Drittel der Unternehmen sehen sich gezwungen, gestiegene Preise an Kunden weiterzugeben (67 Prozent). Zudem reagieren sie auf die Herausforderungen, indem sie neue oder zusätzliche Lieferanten suchen (64 Prozent) oder – wo es möglich ist – die Lagerhaltung erhöhen (57 Prozent).



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tor 20.08.2021