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So stehen die Deutschen zu alternativen Mobilitätsangeboten

Eine repräsentative Online-Umfrage des Felddienstleisters Norstat hat die Bereitschaft der Deutschen untersucht, ihr Mobilitätsverhalten den geänderten Anforderungen der Klimakrise anzupassen. Die Ergebnisse zeigen, dass Klimaschutz den Bürgern zwar wichtig ist. Sobald es aber an den eigenen Geldbeutel geht, stoppt der Enthusiasmus der Deutschen. Hohe Spritpreise und steigende Steuern zur Erreichung der Klimaziele stoßen auf große Ablehnung. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) sind gegen einen Anstieg der Benzinpreise, bei Steuererhöhungen sind es sogar fast zwei Drittel (63 %). Die Ablehnung ist hier in der Altersgruppe 60+ (73,2 Prozent) und unter Befragten, die im ländlichen Raum wohnen (65,6 Prozent) am größten.

Positiv werden hingegen andere Maßnahmen bewertet: Rund die Hälfte (47 Prozent) der Befragten zeigt sich mit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zufrieden, dass gegen Deutschland Strafzahlungen oder Auflagen bei Nichteinhaltung der Maßnahmen zur Luftreinhaltung verhängt werden können. Auf noch größere Zustimmung trifft die Einführung sogenannter Umweltzonen. Etwa 61 Prozent der Befragten geben an, dass Sie die Einführung befürworten.

ÖPNV und Sharing-Angebote überzeugen die Deutschen bisher nicht

Nur 13 Prozent der Befragten nutzten vor der Pandemie den Bus zwei bis drei Mal die Woche. 53 Prozent gaben gar an, dass sie noch nie die Straßenbahn genutzt haben. Für ein sogenanntes Bürgerticket, also ein Jahresabo für den ÖPNV, liegt der für die Befragten angemessene Preis bei monatlich 30 Euro. Insgesamt sind Bewohner von Großstädten bereit etwas mehr zu bezahlen.

Lediglich 19 Prozent gaben an, schon einmal sogenannte Sharing-Angebote (Auto, Roller, Fahrrad, etc.) genutzt zu haben, wobei die Zahl für Befragte, die in Großstädten leben auf 26 Prozent steigt. 39 Prozent wollen nach der Pandemie den ÖPNV wieder stärker nutzen. Unter den 18- bis 29-Jährigen liegt dieser Wert bei 51,5 Prozent.

Elektromobilität: Zustimmung für E-Mobilität fällt sehr niedrig aus

Ein nicht unwesentlicher Teil der Befragten ist in Bezug auf alternative Antriebe skeptisch. So geben 47 Prozent der Befragten an, dass sie überhaupt nicht auf E-Mobilität umsteigen würden. Die Bereitschaft ist unter Befragten, die in Großstädten leben mit 24 Prozent höher als im ländlichen Raum (18,7 Prozent). Nur 38 Prozent der Befragten sehen das Elektroauto als den Antrieb der Zukunft.

Die hohe Ablehnung des individuellen Umstiegs auf E-Mobilität geht einher mit der Bewertung der Verlässlichkeit bei der Nutzung von E-Autos. So bewerten 45 Prozent der Befragten diese als unzuverlässig. Insbesondere in Bezug auf den ländlichen Raum ist diese Skepsis am weitesten verbreitet. So bewerten lediglich 16 Prozent der Befragten die Infrastruktur für E Autos im ländlichen Raum als sehr gut.

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vg 01.09.2021