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Medienindustrie: Video-Streaming profitiert von Individualisierung des User-Verhaltens

Im Fünf-Jahres-Ausblick gehören Zeitungen und Zeitschriften zu den Verliereren, während Video-Streaming und VR stark zulegen dürften (Quelle: PwC)
Im Fünf-Jahres-Ausblick gehören Zeitungen und Zeitschriften zu den Verliereren, während Video-Streaming und VR stark zulegen dürften (Quelle: PwC)

Die weltweite Unterhaltungsindustrie steht angesichts immer individuellerer User-Präferenzen vor weiteren Umbrüchen, so das zentrale Ergebnis des „Global Entertainment & Media Outlook 2019-2023“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Die größten Profiteure dieser Entwicklung dürften demnach Video-Streaming-Portale wie Netflix, Amazon Prime, DAZN oder Eurosport Player sein. Im vergangenen Jahr kamen diese im Fachjargon „OTT“ („Over the top“) genannten Anbieter weltweit bereits auf Umsätze in Höhe von 38,2 Mrd. US-Dollar. Bis 2023 prognostiziert die Studie nochmals eine markante Steigerung ihrer Erträge auf 72,8 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 13,8 Prozent entspricht.

Gleichwohl profitieren nicht nur die OTT-Anbieter vom immer individuelleren Nutzerverhalten. So traut der „Global Entertainment & Media Outlook“ der gesamten Branche in den nächsten fünf Jahren jährliche Zuwächse von 4,3 Prozent zu. Damit würde der Gesamtumsatz der weltweiten Medien- und Unterhaltungsindustrie von zuletzt etwa 2,1 Billionen auf rund 2,6 Billionen US-Dollar steigen. Am stärksten dürften die Werbeerlöse aus dem Segment „Podcasts“ zulegen, dem die Studie ein durchschnittliches Wachstum von 28,5 Prozent p.a. voraussagt. „Virtual Reality“ könnte mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 22,2 Prozent rechnen, die eSport-Branche mit 18,3 Prozent. Allerdings ist das Ausgangslevel sowohl im „Virtual Reality“-Bereich (zuletzt 2,2 Mrd. US-Dollar Umsatz) als auch bei den Werbeerlösen im Bereich „Podcasts“ (0,9 Mrd.) und eSport (0,8 Mrd.) deutlich bescheidener als beim Video-Streaming.

Verlierer sind Print, TV und physisches Heimkino

Den sechs Segmenten, die in fünf Jahren laut PwC-Studie mehr erwirtschaften werden als heute, stehen sieben Segmente gegenüber, in denen die Erlöse fallen dürften. Besonders stark trifft dies weiterhin Zeitungen und Publikumsmagazine, die laut Prognose jährliche Verluste von 2,3 Prozent fürchten müssen. Während dieser Abwärtstrend indes seit Jahren zu beobachten ist, muss sich ein anderes prominentes Segment erstmals überhaupt auf sinkende Erträge gefasst machen – nämlich die traditionelle Fernseh- und Heimkinobranche. Hier prognostiziert die PwC-Studie insgesamt bis 2023 jährliche Verluste von 0,7 Prozent.

Während die Studie für den physischen Heimkinomarkt drastische Verluste von durchschnittlich 12,6 Prozent prognostiziert, werden die Umsätze im traditionellen Fernsehmarkt  laut Prognose um etwa 0,3 Prozent jährlich zurückgehen. Und selbst hier gilt es noch einmal zu differenzieren: Sinkende Erlöse drohen lediglich den Abo-finanzierten Modellen, die naturgemäß unter der Konkurrenz der Streaming-Anbieter leiden. Das werbefinanzierte Fernsehen hingegen dürfte weiter zulegen, und zwar laut PwC-Prognose um durchschnittlich rund anderthalb Prozent pro Jahr. Zuwächse von 8,5 Prozent stehen hierbei in der Online-TV-Werbung bevor – auch das eine Folge der zunehmenden Individualisierung des Nutzerverhaltens.




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(tor) 12.06.2019



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