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Industrie in Deutschland investiert zunehmend in Klimaschutz

Industrieinvestitionen in Klimaschutz binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt - Quelle: Destatis
Industrieinvestitionen in Klimaschutz binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt - Quelle: Destatis

Die Investitionen der Industrieunternehmen in Deutschland in den Klimaschutz haben sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Insgesamt 3,46 Milliarden Euro wandten Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) im Jahr 2019 für Anlagen zur Vermeidung von Emissionen oder zu einer schonenderen Nutzung von Ressourcen auf (2009: 1,63 Mrd. Euro). Auch anteilig gibt die Industrie immer mehr für Klimaschutz aus: Die Investitionen in diesem Bereich hatten zwar mit 3,6 Prozent im Jahr 2019 noch einen vergleichsweise geringen Anteil an den Investitionen insgesamt; zehn Jahre zuvor machten sie allerdings nur 2,6 Prozent der Gesamtinvestitionen aus. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden. Ein Grund für den Anstieg dürften laut den Statistikern sowohl gesetzliche Regelungen als auch die staatliche Förderung sein.

Mehr als die Hälfte der Investitionen fließt in Nutzung Erneuerbarer Energien

Im Rahmen der Energiewende ist die Dekarbonisierung der Industrie – also die Abkehr von kohlenstoffhaltigen Energieträgern – seit Längerem ein Ziel der Klimaschutzpolitik. Das spiegelt sich auch in den Klimaschutzinvestitionen der Unternehmen wider: Mehr als die Hälfte (52,4 %) dieser Investitionen floss 2019 in Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (1,81 Mrd. Euro). Hierzu zählen beispielsweise Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Weitere 1,14 Milliarden Euro (33,1 %) wurden in die Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung investiert – dazu gehören die Wärmedämmung von Gebäuden oder Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung. Investitionen in Maßnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasen gemäß des Kyoto-Protokolls sind mit rund 500 Millionen Euro (14,5 %) zwar vergleichsweise gering, aber klimabezogen genauso wichtig. Dazu gehört zum Beispiel der Austausch herkömmlicher Klima- und Kälteanlagen durch Anlagen mit halogenfreien und damit klimafreundlicheren Kältemitteln.

Unternehmen erwirtschaften 44 Milliarden Euro Umsatz mit Klimaschutzprodukten

Umsätze mit Klimaschutzprodukten 2019 um 61 Prozent höher als 2009 - Quelle: Destatis

Dass Klimaschutz zunehmend zum Wirtschaftsfaktor geworden ist, zeigt sich auch in den Umsätzen, die mit entsprechenden Waren und Dienstleistungen erzielt werden. Das Produzierende Gewerbe und der Dienstleistungsbereich haben im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 44,1 Milliarden Euro mit Klimaschutzprodukten erwirtschaftet. Das war zwar ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-3,4 %); gegenüber 2009 sind die Umsätze mit Klimaschutzprodukten jedoch um 61 Prozent gestiegen.

Mehr als die Hälfte des Umsatzes (57,0 % oder 25,1 Milliarden Euro) entfielen auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Energiesparmaßnahmen. Dazu zählen unter anderem energieeffiziente Antriebs- und Steuerungstechnik (10,4 Milliarden Euro) sowie die Wärmedämmung von Gebäuden (5,2 Milliarden Euro). Weitere 38,8 % (17,1 Milliarden Euro) des Umsatzes entfielen auf Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Besonders bedeutend ist hier die Herstellung und Installation von Windkraftanlagen (9,6 Milliarden Euro).

Über die Untersuchung

Basis der Ergebnisse zu den Umsätzen mit Klimaschutz-Produkten ist eine Erhebung für das Berichtsjahr 2019, bei der 7.949 Betriebe des Produzierenden Gewerbes sowie des Dienstleistungsbereiches in Deutschland Angaben zu umweltschutzbezogenen Umsätzen und Beschäftigten gemeldet haben. Die Ergebnisse zum Klimaschutz in der Entwicklungszusammenarbeit basieren auf der jährlichen Erhebung der Leistungen der öffentlichen und privaten Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands. Diese werden an die Organisation for Economic Co-operation and Development  (OECD) übermittelt und veröffentlicht.

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(vg) 26.10.2021



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