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Deutsche Wirtschaft: Digitale Souveränität und Datenhoheit zentral für Wettbewerbsfähigkeit

Es mangelt an digitaler Souveränität in Deutschland und Europa - Quelle: ZEW
Es mangelt an digitaler Souveränität in Deutschland und Europa - Quelle: ZEW

Die Stärkung der digitalen Souveränität und der Datenhoheit von Unternehmen sind zentral für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das zeigt die Studie Digitale Souveränität, die das ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), Berlin, durchgeführt hat. Dafür hat das ZEW mehr als 1.200 Unternehmen aus Informationswirtschaft und Verarbeitendem Gewerbe befragt. Die Unternehmensbefragung kommt zu dem Ergebnis, dass Schlüsselbereiche der deutschen Wirtschaft sich bei der Digitalisierung vom Ausland abhängig fühlen. Der Verbesserung der digitalen Souveränität für die deutsche Wirtschaft messen rund 70 Prozent der Unternehmen langfristig eine hohe Bedeutung bei. Die Datenhoheit, also Herr über die eigenen Daten zu sein, ist ihnen dabei besonders wichtig.

Thomas Jarzombek, Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups: "Die Studie zeigt, wie wichtig die digitale Souveränität für die Wirtschaft ist. Deutschland und Europa müssen mehr Eigenständigkeit erlangen und Abhängigkeiten von ausländischen Anbietern reduzieren, denn mehr als drei Viertel der Unternehmen fühlen sich technologisch abhängig. Wir brauchen die ganze Kompetenzkette: von der Hardware über Anwendungen und Daten bis hin zu KI und Plattformen. Nur so können Deutschland und Europa wettbewerbsfähig und innovativ bleiben. Das BMWi hat deshalb mit dem ersten IPCEI Mikroelektronik und Gaia-X zentrale Vorhaben für mehr digitale Souveränität und Datennutzung angestoßen."

Vielfach fehlen europäische Alternativen

Im Rahmen der Studie gaben über 80 Prozent der befragten Unternehmen an, in mindestens einem Technologiefeld abhängig von nicht-europäischen Anbietern zu sein. Die befragten Unternehmen nennen als häufigste Gründe für die bestehende Abhängigkeit das grundsätzliche Fehlen einer Alternative innerhalb der Europäischen Union oder die Überlegenheit anderer, außereuropäischer Anbieter. Bislang planen aber nur etwa ein Viertel der Befragten Maßnahmen, um die eigene Abhängigkeit zu reduzieren. Es fehlen Alternativen oder das Wissen um mögliche Ansätze wie Open-Source-Lösungen.

Bisher kennt zwar nur jedes zweite deutsche Unternehmen den Begriff 'Digitale Souveränität'. Nichtsdestotrotz messen die Unternehmen, das zeigt die ZEW-Umfrage, dem Thema langfristig hohe Bedeutung zu. Insbesondere die Datenhoheit stufen 90 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft und 84 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe als wichtig ein. Für eine höhere digitale Souveränität erachten die Unternehmen die Datenhoheit, die Interoperabilität von IT-Systemen sowie den Standort eines Technologie-Anbieters in Deutschland oder der EU als die drei wichtigsten Faktoren.

Die Studie finden Sie hier.
 



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(vg) 12.11.2021



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vg 12.11.2021