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Menschen zu Mitgestaltern machen

Was erwartet die junge Generation von Unternehmen – als Arbeitgeber und Markenanbieter? Simon Schnetzer, der sich als Jugendforscher, Speaker und Futurist selbständig gemacht hat und seit 2010 die Studie Junge Deutsche veröffentlicht, kennt die Antworten und sagt, wie man das Miteinander fördern kann und wieso man Alibi-Veranstaltungen vermeiden sollte.

markenartikel: Zunächst einmal generell: Welche Weichenstellungen sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig, um die Zukunft des Wirtschafts- und Medienstandorts Deutschland gemeinsam zu gestalten?

Simon Schnetzer: Wenn wir Zukunft gemeinsam gestalten wollen, bedeutet das, dass jeder Beteiligte etwas Kontrolle abgeben und sich auf diesen Prozess einlassen muss. Aus meiner Erfahrung in Beteiligungsprozessen kann ich sagen, dass es hilft, zum einen Freiräume zu definieren und dabei zu akzeptieren, das Ergebnis nicht kontrollieren zu können. Zum anderen müssen engagierte Menschen mit Gestaltungswillen durch die Miteinbeziehung Selbstwirksamkeit erfahren. Sie wollen keine Darsteller in einer Alibi-Veranstaltung sein.

markenartikel: Eine Entwicklung, die durch die Corona-Krise noch einmal verstärkt wurde? 

Schnetzer: Der Corona-Wirbel hinterlässt bei jungen Menschen eine tiefe Verunsicherung bezüglich der Zukunft – und die Erkenntnis, dass die nächste Pandemie bestimmt kommt. Sie erwarten von Behörden, Firmen und Politik, dass diese ihre Hausaufgaben machen. Das heißt auch, dass wir digitale Kapazitäten und Kompetenzen in den Bereichen Bildung, Beruf und Behörden weiter ausbauen müssen. Zudem sollte sich jeder Politiker das Motto der OWM fett ins Aufgabenbuch schreiben: Zukunft gemeinsam gestalten. Das heißt auch zuzuhören und ein Angebot zum Mitgestalten zu machen.

markenartikel: Vor allem für junge Menschen waren es herausfordernde Monate. In Ihrer Studie Junge Deutsche 2021 haben Sie unter anderem untersucht, wie sich dadurch die Wünsche und Werte der Generation Z, deren Vertreter zwischen 1997 und 2010 zur Welt gekommen sind, verändert haben. Was war für Sie die überraschendste Erkenntnis?

Schnetzer: Am meisten überrascht hat mich, dass Vertrauen der wichtigste Wert der Generation Z ist und wie stark dieses durch die Pandemie erschüttert wurde – zum Beispiel das Vertrauen, dass Freunde Freunde bleiben. Erschüttert wurden auch das Vertrauen in die Politik, gute Entscheidungen zu treffen, ebenso das Vertrauen auf eine lebenswerte Zukunft sowie das Vertrauen in die Wiederkehr der Freiheitsrechte. Um Vertrauen aufzubauen, erwarten junge Menschen keinen Real-Life-Kontakt. Aber sie schenken ihr Vertrauen eher Menschen als anonymen Marken.

Wie man als Markenunternehmen die Jugend denn besser einbinden kann, wieso Spaß die bessere Motivaton ist als Geld und wie Unternehmen künftig das Miteinander gestalten und eine neue Unternehmenskultur schaffen können, lesen Sie im vollständigen Interview mit Simon Schnetzer in markenartikel 11/2021. Zur Bestellung geht es hier.



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vg 10.12.2021