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Deutschland stark im Intrapreneurship

Die Analyse des Gründungsgeschehens in Deutschland zeigt, dass die unternehmerische Aktivität grundsätzlich stark ausgeprägt ist. Diese hohe Gründungsaktivität bezieht sich jedoch nicht primär auf das „klassische“ Entrepreneurship, das unternehmerische Tätigkeiten in Bezug auf die Neugründung von Unternehmen betrifft, sondern hauptsächlich auf den Aufbau neuer Geschäftseinheiten und die Generierung innovativer Produkte durch Beschäftigte innerhalb bestehender Unternehmen (bezeichnet als Intrapreneurship). Intrapreneurinnen und Intrapreneure sind oftmals im höheren Erwerbstätigenalter und sie sind vergleichsweise jünger als Entrepreneurinnen und Entrepreneure. Die Betrachtung der Gründungseinstellungen und Qualifikationen zeigt auch, dass viele der als Intrapreneurin oder Intrapreneur tätigen Personen Start-up-Qualitäten haben. Sie sind jedoch weniger risikoaffin als Personen, die sich für eine Neugründung entscheiden, so einige Befunde aus dem 'Global Entrepreneurship Monitor (GEM) Länderbericht Deutschland 2020/21' des RKW Kompetenzzentrums in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover.

Intrapreneurinnen und Intrapreneure spielen eine zentrale Rolle für die Innovativität und den Fortbestand von bestehenden Unternehmen, indem sie beispielsweise neue Geschäftseinheiten aufbauen, die Unternehmensstrategie neu ausrichten, oder die Entwicklung sowie die Markteinführung und den Verkauf neuer Produkte vorantreiben. Deutschland liegt im Vergleich der 43 GEM-Länder beim Intrapreneurship auf dem dritten Platz, knapp hinter Kroatien und Brasilien. Insgesamt geben hierzulande 9,2 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung an, innerhalb der vergangenen drei Jahre in einer führenden Rolle als Intrapreneurin oder Intrapreneur aktiv gewesen zu sein.

Entrepreneure meist jünger als Intrapreneure

Lediglich zwei Prozent der Intrapreneurinnen und Intrapreneure sind zwischen 18 und 24 Jahre alt. Bei den Entrepreneurinnen und Entrepreneuren ist die junge Altersgruppe mit einem Anteil von 19 Prozent deutlich stärker vertreten. Ein umgekehrtes Bild zeigt sich in der höchsten erwerbstätigen Altersgruppe zwischen 55 und 64 Jahren: Hier beträgt der Anteil an Intrapreneurinnen und Intrapreneuren 16 Prozent, bei den Entrepreneurinnen und Entrepreneuren sind es nur 9 Prozent. Erklärung: Intrapreneure sind Beschäftigte und allein deshalb schon im Mittel älter als Entrepreneurinnen und Entrepreneure.

 



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tor 21.12.2021