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Ausblick

Rohstoffpreise, Lieferprobleme & Co.: Süßwarenbranche unter Druck

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI), Bonn, blickt für die Branche im Jahr 2021 auf eine weitgehend stabile Entwicklung bei Absatz und Umsatz zurück. Die Produktionsmenge lag knapp über Vorjahresniveau (+1,3 %), der Umsatz stieg um +2,2 Prozent. Insgesamt wurden laut dem Verband schätzungsweise 2,3 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von +3,4 Prozent. Der Exportumsatz stieg im Jahr 2021 um +4,2 Prozent auf rund 8,9 Milliarden Euro und erreicht damit das Niveau von 2019 vor der Corona-Zeit. Im Jahr 2020 hatte die deutsche Süßwarenindustrie aufgrund der Corona-Pandemie Rückgänge von 3,3 Prozent im Exportgeschäft verzeichnet. Rund 80 Prozent aller Süßwarenausfuhren werden in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union geliefert, doch steigt der Export in Drittstaaten seit Jahren kontinuierlich an.

Angespannte Lage macht den Herstellern zu schaffen

Dennoch ist die Branche in einer wirtschaftlich angespannten Lage, so der BDSI. Die Steigerung von Rohstoffpreisen und auch der Kosten für Energie, Logistik und Verpackungsmaterialien machen den über 200 industriellen Herstellern von Süßwaren und Knabberartikeln in Deutschland neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders zu schaffen, so der Verband.

"Der Markt für wichtige Rohstoffe ist leergefegt, langjährig bestehende Lieferketten funktionieren nicht mehr. Dies kann auch Folgen für das bevorstehende Ostergeschäft haben, etwa dass nicht alle beliebten Produkte wie Schoko-Hasen wie geplant produziert werden können, weil wichtige Rohstoffe, Verpackungsmaterialien oder Frachtkapazitäten nicht ausreichend verfügbar sind", erläutert Dr. Carsten Bernoth, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI). "Besonders zu spüren bekommen die Hersteller deutliche Preiserhöhungen und teilweise auch Lieferschwierigkeiten beim Einkauf wichtiger agrarischer Rohstoffe wie Weizen, Soja und Zucker, aber auch bei Verpackungsmaterialien."

Entwicklung bei den einzelnen Produktgruppen

Die mengenmäßige Produktion von Schokoladewaren entwickelte sich nach Schätzungen des BDSI im Jahr 2021 positiv. Insgesamt wurden in Deutschland ca. 1,2 Mllionen Tonnen Schokoladewaren produziert (+2,7 %). Der Produktionswert stieg um etwa +5,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro. Die Hersteller von Zuckerwaren verzeichneten 2021 eine positive Entwicklung. Die mengenmäßige Produktion stieg im Vergleich zu 2021 um schätzungsweise vier Prozent auf 598.000 Tonnen, im Wert um +2,2 Prozent auf ca. 1,6 Milliarden Euro.

Die Hersteller von Feinen Backwaren verzeichneten 2021 keine zufriedenstellende Entwicklung. In der Menge sank die Produktion von Feinen Backwaren auf Basis der Schätzungen des BDSI um -4,1 Prozent. Insgesamt wurden etwa 740.000 Tonnen Feine Backwaren produziert. Wertmäßig sank die Produktion um -1,3 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro.

Die Hersteller von Knabberartikeln verzeichneten 2021 leichte Rückgänge. Die Produktionsmenge sank nach Schätzungen des BDSI um ein prozent auf rund 372.000 Tonnen. Im Wert sank die Produktion um -0,1 Prozent auf etwa 1,7 Milliarden Euro.

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vg 27.01.2022