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Facebook-Mutter

EU-Kommission genehmigt Kustomer-Übernahme durch Meta - unter Auflagen

Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Kustomer durch Meta (zuvor: Facebook) nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Kustomer mit Sitz in New York (USA) ist ein Anbieter auf dem Markt für Kundendienst- und Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Die Software-Anwendungen werden von Unternehmen genutzt, um mit ihren Kunden zu kommunizieren, indem sie Fragen beantworten, Probleme lösen und Beratung im Rahmen der Geschäfts-Kunden-Beziehung leisten. Die Messaging-Kanäle WhatsApp, Instagram und Messenger von Meta sind wichtige Vehikel für Kundendienste und Anbieter von CRM-Software, über die Unternehmen mit ihren Kunden zusammenarbeiten. Meta und Kustomer sind daher auf vertikal verbundenen Märkten tätig. Die Untersuchung der Kommission konzentrierte sich auf die Frage, ob Meta die mit Kustomer konkurrierenden Anbieter von Kundendiensten und CRM-Software benachteiligen könnte.

Um den Anforderungen der EU zu genügen, verpflichtet sich Meta, den diskriminierungsfreien und kostenlosen Zugang konkurrierender CRM-Softwareanbieter und neuer Marktteilnehmer zu seinen öffentlich zugänglichen Schnittstellen (API) für seine Nachrichtenkanäle zu gewährleisten. Soweit die Funktionen oder Funktionalitäten von Messenger, Instagram-Messaging oder WhatsApp, die heute von Kustomer-Kunden genutzt werden, verbessert oder aktualisiert werden können, verpflichtet sich Meta, gleichwertige Verbesserungen auch den Konkurrenten von Kustomer und neuen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen. Dies würde auch künftig für neue Funktionen oder Funktionalitäten von Meta-Messaging-Kanälen gelten, wenn sie von einem beträchtlichen Teil der Kustomer-Kunden genutzt würden. Ein Treuhänder, der vor Abschluss der Transaktion bestellt werden soll, wird die Umsetzung der Verpflichtungen überwachen.

Die geplante Übernahme gebe angesichts dieser Zusagen keinen Anlass mehr zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken, so die EU-Kommission. Die Genehmigung der Kommission ist an die Bedingung geknüpft, dass die Verpflichtungen vollständig erfüllt werden.

Die für Wettbewerbspolitik zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission Margrethe Vestager erklärt: "Wir müssen Transaktionen sorgfältig prüfen, die diese großen Marktteilnehmer, die die digitale Wirtschaft zunehmend beherrschen, weiter stärken könnten. Die Größe des übernommenen Unternehmens spielt dabei keine Rolle. Mit unserem Beschluss wird sichergestellt, dass innovative Wettbewerber und neue Marktteilnehmer auf dem Markt für Kundenbeziehungssoftware effektiv miteinander konkurrieren können. Die von Meta angebotenen Verpflichtungszusagen stellen sicher, dass seine Konkurrenten weiterhin freien und vergleichbaren Zugang zu den wichtigen Nachrichtenkanälen von Meta haben."

Auch das Bundeskartellamt, Bonn, will die Übernahme des US-Start-ups Kustomer durch Meta Platforms Inc., Menlo Park/USA (ehemals Facebook, Inc.) prüfen.
 

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vg 28.01.2022