Secondhand und bessere Passform: Nachhaltigkeit gewinnt bei Mode an Bedeutung

Über die Hälfte (55 Prozent) der Modekonsumenten in Deutschland kauft Secondhand-Kleidung. Davon haben infolge der Corona-Pandemie neun Prozent mehr Kleidungsstücke aus zweiter Hand gekauft als noch zu "Normalzeiten", zeigen zwei Umfragen der Marktforscher vsowie 1.248 Internetnutzer ab 16 Jahren, die in den vergangenen zwölf Monaten Kleidung online eingekauft haben, im September 2021 befragt. Zum Einkauf hat jeder Sechste (16 Prozent) Second-Hand-Apps wie Vinted benutzt, weitere 22 Prozent sind versuchsweise daran interessiert. Besonders im Trend liegen entsprechende Apps bei jüngeren Konsumentengruppen der 16- bis 24-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen (jeweils 28 Prozent beider Altersgruppen).

Neben Kleidung aus zweiter Hand spielen weitere Faktoren wie Qualität und Schnitt eine wichtige Rolle. Zwei von fünf Modekonsumenten (37 Prozent) wünschen sich eine bessere Textilqualität, während 23 Prozent schmeichelhaftere Kleidungsstücke für unterschiedliche Körpertypen wie Petite oder Plus-Size befürworten. Zudem hat gut jeder Vierte (26 Prozent) in den zwölf Monaten vor der Umfrage Mode aus nachhaltigen Materialien gekauft. 41 Prozent haben dies zwar noch nicht getan, zeigen jedoch Interesse daran.

Irene Brockie, Retail Analystin bei Mintel Deutschland: "Das Credo lautet heutzutage: Nachhaltigkeit größer denken. Für dieses Unterfangen lohnt sich der Blick auf offizielle Partnerschaften mit beliebten Secondhand-Anbietern, um die Wiederverwendung von Kleidung zu fördern. Auch einheitliche, inklusivere Größentabellen bzw. Konfektionsreihen können die Nachhaltigkeit eines Unternehmens indirekt mit beeinflussen. Kleidungsstücke, die auf verschiedene Körpertypen abgestimmt sind, tragen nicht nur dem aktuellen Zeitgeist und der Forderung nach inklusiveren Schönheitsidealen Rechnung, sondern können sich auch hinsichtlich der Retourenkosten und Kundenzufriedenheit lohnen."

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