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Holger Görg ist Professor für Außenwirtschaft an der Christian- Albrecht-Universität zu Kiel und Leiter des Forschungsbereichs 'Internationaler Handel und Investitionen' am Kiel Institut für Weltwirtschaft - Quelle: IfW Kiel/Michael Stefan

Holger Görg ist Professor für Außenwirtschaft an der Christian- Albrecht-Universität zu Kiel und Leiter des Forschungsbereichs 'Internationaler Handel und Investitionen' am Kiel Institut für Weltwirtschaft - Quelle: IfW Kiel/Michael Stefan

Ukraine-Krieg

Die Folgen eines Handelskrieges mit Russland

Prof. Holger Görg, Professor für Außenwirtschaft an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und Leiter des Forschungsbereichs 'Internationaler Handel und Investitionen' am Kiel Institut für Weltwirtschaft, spricht in Ausgabe 4/22 des markenartikel über die kurzfristigen und langfristigen Folgen eines Handelskriegs mit Russland, Unsicherheiten mit Blick auf China und die Reduzierung von Abhängigkeiten.

markenartikel: Sie haben eine Modellsimulation durchgeführt und festgestellt, dass Russland von einem Handelskrieg stärker betroffen wäre als die USA und ihre Alliierten. Entwarnung also für die hiesigen Unternehmen?

Prof. Holger Görg: Die vom Kiel Institut für Weltwirtschaft zusammen mit dem Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut durchgeführten Modellsimulationen zeigen in der Tat, dass der langfristige Schaden für die deutsche Volkswirtschaft relativ gering sein würde – eine jährlich um rund 0,4 Prozent geringere Wirtschaftsleistung im Vergleich zu 9,7 Prozent für Russland. Wichtig ist jedoch zu sehen, dass diese Zahlen langfristige Effekte eines Handelskriegs mit Russland für die Gesamtwirtschaft abbilden. Die kurzfristigen negativen Auswirkungen der Sanktionen auf Unternehmen, die stark mit Russland verflochten sind, können jedoch enorm sein. Für sie bricht ein wichtiger Absatzmarkt weg. Ob und mit welchem Zeithorizont hier alternative Märkte gefunden werden, ist eine wichtige Frage, die wohl von Fall zu Fall unterschiedlich beantwortet werden wird. Gleichzeitig spielen aber auch Importe aus Russland und der Ukraine eine wichtige Rolle – nicht nur was Einfuhren von Gas und Öl zur Energieerzeugung angeht.

markenartikel: Sondern?

Görg: Durch das Ausfallen einzelner importierter Vorprodukte kann es dazu kommen, dass manche Unternehmen aufgrund von Lieferausfällen kurzfristig zu Einschränkungen der Produktion gezwungen sein können. Außerdem bringt die Verknappung von importierten Energieträgern und Vorprodukten Preissteigerungen mit sich, die dann wohl auch von den Unternehmen an die Verbraucher weitergegeben werden müssen.

Welche langfristigen Folgen er für die deutsche Wirtschaft erwartet, worauf die Unternehmen sich einstellen müssen und was das alles für die Wirtschaft mit Blick auf die Globalisierung bedeutet, lesen Sie im kompletten Interview in markenartikel 4/2022. Zur Bestellung geht es hier.

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vg 08.04.2022