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Hälfte der Top-10-Deals ging an deutsche Start-ups - Quelle: EY

Hälfte der Top-10-Deals ging an deutsche Start-ups - Quelle: EY

Europa

Risikokapitalinvestitionen in Start-ups steigen, Hälfte der Top-10-Deals in Deutschland

Europäische Startups haben 2021 mehr als 88 Milliarden Euro Risikokapital erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 141 Prozent – und die größte Summe, die jemals innerhalb eines Jahres investiert wurde. Zum Vergleich: Von 2018 bis 2020 kam die Branche insgesamt auf 88,9 Milliarden Euro. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden erhöhte sich und stieg um 25 Prozent auf fast 8.400. Das zeigt das Startup-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), Stutttgart. Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in europäische Start-ups, das heißt Unternehmen, die nicht älter als zehn Jahre sind.

London ist Start-up-Hauptstadt Europas

Die Start-up-Hauptstadt Europas bleibt mit 1.557 Finanzierungsrunden London:  Die britische Metropole liegt mit Abstand auf Platz eins bei der Zahl der Deals und verzeichnet allein fast genauso viele Finanzierungsrunden wie die nächstplatzierten Städte Berlin, Paris, Barcelona, Zürich und Stockholm zusammen. Diese kommen insgesamt auf 1.564 Deals. Zusammengerechnet wurden in London, Berlin und Paris drei von zehn europäischen Start-up-Deals abgewickelt. Erfreulich: Neben Berlin schafft es München in das Top-10-Ranking. Die zweite deutsche Metropole landet auf Platz sieben bei den Finanzierungsrunden.

Beim Volumen der Investitionen zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Finanzierungsrunden: Auch hier liegt London mit Abstand vorne, die Finanzierungssumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Mit rund 20,3 Milliarden Euro wurde dort mehr Risikokapital in Start-ups investiert als in Berlin (10,5 Milliarden Euro) und Paris (9,3 Milliarden Euro) zusammen.

Die drei Top-Standorte konnten dabei 2021 deutliche Zuwächse erzielen, besonders erfolgreich war Berlin. Hier steht für das vergangene Jahr ein Plus von 243 Prozent zu Buche. Paris liegt mit 130 Prozent Zuwachs auf Platz zwei, London mit einem Plus von 93 Prozent auf dem dritten Rang. Aus deutscher Sicht erfreulich: Beim Gesamtfinanzierungsvolumen belegt München mit 4 Milliarden sogar den vierten Platz, knapp vor der englischen Hafenstadt Bristol, wo der größte Deal des Jahres über die Bühne ging.

Hälfte der Top-Ten-Deals an deutsche Start-ups

Die drei größten Start-up-Finanzierungen des Jahres fielen in das erste Halbjahr: Die britische Tiermedizin-Gruppe IVC Evidensia sammelte knapp 3,5 Milliarden Euro. Auf Platz zwei landete Northvolt, 2,28 Milliarden Euro wurden in das Batterie-Start-up aus Schweden investiert. Der dritte Rang ging an die Constellation Automotive Group aus Großbritannien, 1,15 Milliarden Euro konnte der Online-Gebrauchtwagenhändler über Investoren gewinnen.

Die ersten deutsches Unternehmen folgen im Ranking auf Rang vier und fünf und lagen jeweils unter der Milliardengrenze: Der Berliner Lebensmittellieferdienst Gorillas nahm im September 861 Millionen Euro ein. Die Münchner Software-Entwickler von Celonis bekamen im Juni 830 Millionen Euro. Insgesamt kommt die Hälfte der Top-10-Deal-Unternehmen aus Deutschland: Neben Gorillas und Celonis sind es außerdem N26 (Finanzwirtschaft), Trade Republic (Online-Broker) und Ionity (Betreiber von Ladestationen für E-Autos).

Deutsche Startups bei der Finanzierung die Nummer 2 in Europa

Finanzierungsrunden: Großbritannien weiter auf Platz eins, Deutschland holt auf und setzt sich von Frankreich ab - Quelle: EY

Auch ein Jahr nach dem vollzogenen Brexit bleibt Großbritannien der Hauptantrieb des europäischen Start-up-Marktes: Wie in den Jahren zuvor fanden hier die meisten Finanzierungsrunden statt. 2.465 waren es 2021 – ein Jahr zuvor waren es 2.113. Mit 1.160 Abschlüssen reicht es für Deutschland für Platz zwei vor Frankreich, wo 784 Abschlüsse erzielt wurden. Unter den Top 3 hat Deutschland allerdings mit einem Plus von 56 Prozent den stärksten Zuwachs.

Doch nicht nur bei den Finanzierungsrunden, auch beim Finanzvolumen der Risikokapitalfinanzierungen, bleibt das Vereinigte Königreich mit Abstand vorne: 31,4 Milliarden Euro bedeuten Platz eins, vor Deutschland mit 17,4 Milliarden Euro und Frankreich mit 11,6 Milliarden Euro. Während der britische Markt um 125 Prozent wuchs, konnte die deutsche Start-up-Branche bei der Finanzierung noch stärker zulegen und ein Plus von 229 Prozent erzielen.

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vg 08.04.2022