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Packaging

Konsumenten wünschen sich nachhaltige Verpackungen

Quelle: Anne Allert

Quelle: Anne Allert

Verbraucher:innen sind bereit, mehr Geld für Lebensmittelverpackungen zu bezahlen, die sie selbst als nachhaltig empfinden. Einer neuen Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zufolge sind bei Obst und Gemüse unverpackte Lebensmittel am beliebtesten, gefolgt von Papierverpackungen und solchen aus Recyclingplastik. Konventionelles Plastik und auch sogenanntes Bioplastik schneiden dagegen schlecht ab. In die Auswertung der nicht-repräsentativen Studie Consumers’ sustainability-related perception of and willingness-to-pay for food packaging alternatives flossen Angaben von rund 260 Personen ein.

Konsumenten sind bereit, mehr zu zahlen

In der Studie konnten die Befragten, ähnlich wie bei einem Einkauf im Supermarkt, zwischen verschiedenen Produktalternativen mit unterschiedlichen Verpackungen wählen, die sich auch im Preis unterschieden. Zusätzlich sollten sie eine Rangfolge für Verpackungsmaterialien nach ihrer Nachhaltigkeit erstellen und Angaben zu ihrem Wissen über einzelne Verpackungsmaterialien sowie ihren Wünschen bezüglich Produktverpackungen beim täglichen Einkaufen machen.

"Die von uns befragten Konsument:innen zeigten sich durchaus bereit, mehr Geld für Alternativen zu konventionellen Plastikverpackungen auszugeben, wenn sie diese als nachhaltiger empfinden. Selbst wenn sie dafür, wie im Falle von unverpackten Lebensmitteln, quasi weniger erhielten", sagt Dr. Katharina Sträter von der MLU.

Es zeige sich zudem, dass die Wahrnehmung der Befragten nicht mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema übereinstimmen muss. Problematisch sei dabei vor allem, dass es bisher keinen generellen Konsens darüber gebe, welches Verpackungsmaterial tatsächlich nachhaltig ist. Hier sehen die Forschenden die Wissenschaft und die Politik in der Verantwortung, Klarheit zu schaffen.

Mangelndes Wissen über Verpackungen

Bioplastik schnitt in der Erhebung besonders schlecht ab, obwohl frühere Studien das Gegenteil gezeigt hatten. Die Befragten gaben an, zu wenig über das Material und seine Eigenschaften zu wissen.

"Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass hinter dem Begriff Bioplastik eher ein Produkt vermutet wird, das für die Umwelt genauso schlecht ist wie konventionelles Plastik", so Ko-Autor Christoph Herrmann.

Ausgabe 4/2022 des markenartikel widmet sich auch dem Thema Packaging - zur Heftbestellung geht es hier.

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vg 12.04.2022