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Wertschöpfung

Welchen Beitrag leisten Eliten zum Fortschritt?

Quelle: Nobilior/Fotolia

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Wo schaffen Eliten wirtschaftliche Werte? Dieser Frage geht die Studie Elite Quality Index 2022 der Universität St.Gallen (HSG) in Zusammenarbeit mit internationalen akademischen Partnern und der in St.Gallen ansässigen Stiftung für Wertschöpfung nach. Sie bietet Einblick in die Wertschöpfung durch Eliten in 151 Staaten weltweit. Sie werden anhand von 120 Indikatoren analysiert. Der Index bewertet, ob nationale Eliten zum wirtschaftlichen Fortschritt ihrer Gesellschaften beitragen oder diesen entziehen. Er misst und vergleicht die Wertschöpfung und konzentriert sich vor allem auf die Geschäftsmodelle, die in den einzelnen Volkswirtschaften die höchsten Einkommen erwirtschaften.

Die Kehrseite der Wertschöpfung ist die Wertabschöpfung, wenn Eliten der allgemeinen Bevölkerung Werte entziehen, um ihre Unternehmen zu finanzieren. Solche Modelle beruhen auf Handelsschranken, Kriegen, Monopolen und Diskriminierung jeglicher Art.

Wichtigste Ergebnisse des Elite Quality Index

Die ersten beiden Plätze des EQx2022 haben sich gegenüber 2021 nicht verändert und wurden erneut von Singapur (Platz 1) und der Schweiz (Platz 2) belegt. Beide Länder sind führend im Sub-Index 'Werte', ihre jeweiligen Schwächen sind politische Macht für Singapur (Platz 20) und wirtschaftliche Macht für die Schweiz (Platz 15). Insgesamt zeigt sich, dass kleinere Länder im vergangenen Jahr der Covid-19-Pandemie mehr Widerstandskraft bewiesen haben und neun der ersten zehn Plätze belegen. Australien (Platz 3) und Israel (Platz 4) haben Fortschritte von sechs bzw. drei Plätzen gemacht.

Umgekehrt sind Grossbritannien (Platz 8) und die USA (Platz 15) um fünf bzw. zehn Plätze zurückgefallen, da ihr grundlegendes Problem darin besteht, dass die Eliten nicht genügend politischen Wert schaffen (Platz 17 bzw. Platz 66). Der EQx2022 analysiert zum Beispiel auch Deutschland, das sich von seinem relativ schlechten Abschneiden auf Platz 15 im vergangenen Jahr auf Platz 11 verbessert hat. Die Schweiz hingegen zeigte auf Platz 2 den richtigen Policy-Mix, um mit dem exogenen Pandemieschock, aber auch mit der weltweit schleichenden Inflation umzugehen.

Aufstrebende Volkswirtschaften

China ist mit Platz 27 die führende Volkswirtschaft der oberen Mittelklasse im EQx2022. Vietnam ist das führende Land mit niedrigem bis mittlerem Einkommen (Platz 38), und Ruanda behält seine Platzierung aus dem EQx2021 als das führende Land mit niedrigem Einkommen (Platz 44). Allen drei Ländern wird ein weiteres Wachstum aufgrund der Wertschöpfung ihrer Elite-Geschäftsmodelle zugetraut.

In Lateinamerika ist Chile nach wie vor führend (Platz 41), wobei einige der kleineren Länder der Region unabhängig von ihrem politischen System ebenfalls gut abschneiden, siehe Panama (Platz 47) und Kuba (Platz 50). Die größten lateinamerikanischen Volkswirtschaften müssen dringend die Qualität ihrer Eliten verbessern, wenn sie ihre Entwicklung vorantreiben wollen, darunter auch Wirtschaftsmächte wie Mexiko (Platz 65) und Brasilien (Platz 81). In Südasien haben Indien und Bangladesch grosse Fortschritte gemacht und sind um 21 bzw. 26 Plätze auf Rang 97 bzw. 100 aufgestiegen.
 

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vg 03.05.2022