Nachhaltigkeit spielt für deutsche Verbraucher eine entscheidende Rolle

Deutsche Verbraucher kaufen umweltbewusster und nachhaltiger ein als ihre europäischen Nachbarn. Das zeigt die neue Auflage der Studie Bewusster Essen des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ. Dafür wurden due Essgewohnheiten in fünf europäischen Ländern und deren Einfluss auf das Kaufverhalten der Verbraucher untersucht. Dabei wurden von Mai bis Oktober 2021 mehr als 37.000 Haushalte repräsentativ für Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien befragt.

Deutsche Verbraucher konsumieren bewusst

Die Reduzierung des Fleischkonsums ist ein Trend, der bei den Verbrauchern in allen teilnehmenden Ländern nachgewiesen wurde. 34 Prozent der Deutschen - und damit die meisten Befragten im Ländervergleich - geben an, weniger Fleisch konsumieren zu wollen. 27 Prozent der Deutschen sind der Meinung, Fleisch sollte nur gelegentlich verzehrt werden. Auf Platz zwei und drei folgen Frankreich mit 19 Prozent und Italien mit lediglich elf Prozent. Dabei sprechen sich 26 Prozent der deutschen Haushalte – Frankreich 15 Prozent, Italien zehn Prozent – dezidiert gegen schlechte Haltungsbedingungen der Tiere aus. Der ethische Gesichtspunkt hat für Deutsche also einen höheren Stellenwert im Vergleich zu ihren Nachbarn.

Umweltbewusste und informierte Verbraucher

27 Prozent der deutschen Verbraucher geben an, dass der Zeitfaktor bei der täglichen Ernährung entscheidend ist. Damit belegen sie im Ländervergleich Platz eins. Doch der Wunsch nach Zeitersparnis in der Küche schließt ein nachhaltiges Einkaufsverhalten nicht aus. Denn vor allem die Deutschen legen beim Lebensmitteleinkauf großen Wert auf Nachhaltigkeit. Die Daten von NielsenIQ zeigen, dass 30 Prozent der Deutschen eine spezifische Ernährungsweise wählen, weil sie diese für nachhaltiger und umweltverträglicher halten. Im Vergleich zu Frankreich (20 %) und Italien (11 %) belegt die Bundesrepublik auch in diesem Ranking Platz eins.

Diese spezifische Art der Ernährung zu wählen, bedarf häufig eines konkreten Auslösers. So geben 26 Prozent der Deutschen an, aufgrund von Informationen oder der Berichterstattung in Presse und Medien – etwa zur Fleischproduktion, zu Umweltskandalen bzw. zu ernährungsbedingten Gesundheitsrisiken – einer bestimmten Ernährungsweise zu folgen. Auch hier liegt Deutschland an der Spitze und setzt sich im Vergleich zu Italien und Spanien mit nur elf Prozent der Befragten deutlich ab.

Fleischlose Alternativen im deutschen Handel

Den Trend der Deutschen zu fleischloser Ernährung bestätigen auch die Umsatzzahlen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels, die NielsenIQ ebenfalls ausgewertet hat. Sie zeigen: Der deutsche Markt für pflanzliche Fleischersatzprodukte wächst weiter. So stieg der Umsatz in dieser Warengruppe im Jahr 2021 von 463 Millionen Euro um ca. 32 Prozent auf 611 Millionen Euro Anfang 2022. Allerdings verringert sich die Geschwindigkeit des Wachstums im Vergleich zu den Jahren davor: Bei einem Umsatz von 266 Millionen Euro im Jahr 2019 betrug das Wachstum bis 2020 bemerkenswerte 74 Prozent.

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