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Unternehmen in Deutschland sehen eine verstärkte Gefährdung durch Cyberangriffe - Quelle: ZAW

Unternehmen in Deutschland sehen eine verstärkte Gefährdung durch Cyberangriffe - Quelle: ZAW

Ukraine-Krieg

Steigende Energiepreise und vermehrte Cyberangriffe belasten Unternehmen

Sowohl in der Informationswirtschaft als auch im Verarbeitenden Gewerbe nehmen seit Start des Ukraine-Krieges vor allem größere Unternehmen eine verstärkte Gefährdung durch Cyberrisiken wahr und haben zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen. Dies zeigen Ergebnisse einer Befragung des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim zwischen dem 17. März und dem 14. April 2022 unter rund 700 Unternehmen. Fast jedes dritte Unternehmen in der Informationswirtschaft stimmt der Aussage zu, dass sich für das eigene Unternehmen die Gefährdung durch Cyberangriffe seit Kriegsbeginn deutlich verstärkt hat. Ebenso viele Unternehmen haben in diesem Zuge zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen getroffen.

Wie häufig sich Unternehmen einem höheren Risiko von Cyberangriffen ausgesetzt fühlen oder zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen, hängt dabei auch mit deren Größe zusammen. Unter den kleinen Unternehmen mit fünf bis 9 Beschäftigten nimmt etwa jedes vierte Unternehmen gestiegene Cyberrisiken wahr und trifft deshalb zusätzliche Schutzmaßnahmen. Bei den großen Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten stimmen fast zwei Drittel den Aussagen zu, dass sich ihre Gefährdung durch Cyberangriffe seit Kriegsbeginn deutlich verstärkt hat oder dass sie seitdem zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen haben.
 
Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe sehen sich seit Kriegsbeginn ebenfalls häufig einer gestiegenen Cybergefahr ausgesetzt. Über alle dargestellten Unternehmensgrößen hinweg stimmen 41 Prozent der Unternehmen der entsprechenden Aussage zu. Zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen hat derweil etwa jedes dritte Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe getroffen. Wie häufig Schutzmaßnahmen getroffen werden, hängt auch hier wieder von der Unternehmensgröße ab: Bei den kleinen Unternehmen mit fünf bis 19 Beschäftigten haben 27 Prozent zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen, während dieser Anteil bei Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten mit 55 Prozent doppelt so hoch ausfällt.

Belastungen durch erhöhte Energiepreise oder Unterbrechungen in den Lieferketten


Die hohen Energiepreise sowie der erschwerte Zugang zu Vorleistungen und Vorprodukten belasten die Geschäftstätigkeit - Quelle: ZAW

 

85 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe stimmen zudem der Aussage zu, dass erhöhte Energiepreise aktuell eine ernstzunehmende Belastung für die eigene Geschäftstätigkeit darstellen. Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten stimmen dieser Aussage mit einem Anteil von 93 Prozent etwas häufiger zu als Unternehmen mit fünf bis 19 Beschäftigten (83 Prozent) oder 20 bis 99 Beschäftigten (84 Prozent). Im Kontext gestörter Lieferketten stimmen 88 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe der Aussage zu, dass der verschlechterte Zugang zu Vorleistungen und Vorprodukten aktuell eine ernstzunehmende Belastung für die eigene Geschäftstätigkeit darstellt. Hier sind es die kleinen Unternehmen mit fünf bis 19 Beschäftigten, die dieser Aussage mit einem Anteil von 91 Prozent etwas häufiger zustimmen als mittlere oder große Unternehmen (ca. 85 Prozent).
 
Auch Unternehmen in der Informationswirtschaft, die sich in erster Linie aus dem Dienstleistungssektor zusammensetzt, spüren Belastungen durch erhöhte Energiepreise oder gestörte Lieferketten. Fast jedes zweite Unternehmen der Informationswirtschaft gibt an, dass erhöhte Energiepreise aktuell eine ernstzunehmende Belastung für die eigene Geschäftstätigkeit darstellen. Dieser Anteil ist über alle dargestellten Unternehmensgrößen hinweg recht konstant. Ein verschlechterte Zugang zu Vorleistungen und Vorprodukten stellt für 36 Prozent der Unternehmen eine ernstzunehmende Belastung für die eigene Geschäftstätigkeit dar Dieser Anteil ist für kleine und mittlere Unternehmen fast identisch. Im Gegensatz dazu stimmt etwa jedes zweite große Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten der Aussage zu und sieht die eigene Geschäftstätigkeit in ernstzunehmender Weise durch den verschlechterten Zugang zu Vorleistungen und Vorprodukten belastet.

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vg 13.06.2022