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Streaming-Abos

Werbung kein Kündigungsgrund

Quelle: Goodpics-Stock / Adobe

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Fast jeder vierte Deutsche überlegt, sein Streaming-Abo zu kündigen. Das ergbit die Global Streaming Study der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners, die als Konsequenz aufzeigt: Neue Monetarisierungswege müssen her, denn Nutzer wünschen sich niedrigere Preise und würden dafür auch Werbung akzeptieren. Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage im April und Mai 2022 unter insgesamt 1.026 Teilnehmern in Deutschland (über 10.500 weltweit), die zu Streaming-Verhalten, Inhaltspräferenzen und Zahlungsbereitschaft befragt wurden.

Konkret könnten demnach Streaming-Angebote ohne Werbung bald der Vergangenheit angehören. Der Grund: Streaming-Anbieter verlieren massenweise Kunden. In Deutschland überlegen laut Simon-Kuche & Partners bereits 24 Prozent der Nutzer, mindestens ein Streaming-Abo kündigen. Mit Netflix, Amazon, Disney+, Sky, Joyn, RTL+ und DAZN sind alle Marktführer betroffen.

"Streaming-Abos sind preissensible Produkte. Kunden kündigen ihre Abos nicht nur aus Zeitmangel. Oftmals haben sie mehrere Streaming-Abos parallel, sodass die Ausgaben dafür in Summe natürlich irgendwann teuer bzw. zu teuer werden", erklärt Lisa Jäger, Partnerin und Global Head of Technology, Media & Telco bei Simon-Kucher & Partners. "Netflix & Co. müssen dringend reagieren, wenn sie nicht weitere Mitglieder durch 'Subscription Fatigue' verlieren wollen. Das heißt: Anbieter müssen über neue Monetarisierungsmodelle nachdenken. Auf Grund des hohen Kündigungsrisikos gilt das besonders für DAZN, Joyn und Sky."

Gründe für die Kündigung

Simon-Kucher & Partners skizziert, wie das Streaming-Preismodell der Zukunft aussehen könnte: Während 40 Prozent der deutschen Nutzer den Preis noch vor Sparwunsch (38 Prozent) und Zeitmangel (25 Prozent) als Hauptgrund für ihre Kündigung angeben, kann ein Großteil durch das richtige Angebot zum Bleiben überzeugt werden. Ganze 36 Prozent wollen von einer Kündigung absehen, sollte ihr Anbieter die Preise senken. Im Gegenzug würden sie dann Werbeeinblendungen akzeptieren. 71 Prozent bestätigen bereits jetzt, dass Werbung kein Grund sei, ihr Netflix-Abo zu kündigen.

"Neue Monetarisierungsmodelle können für Anbieter ein Weg sein, nicht noch mehr Kunden zu verlieren", so Lisa Jäger. "Eine monatliche Subscription Fee plus Werbung oder ganz andere Hybrid-Modelle, die man zum Beispiel aus dem Musikstreaming wie bei Spotify schon seit längerem kennt, sind zumindest aus Nutzersicht nun auch im Streaming für Filme, Serien & Co. denkbar: Denn Werbung ist tatsächlich kein Kündigungsgrund, zu hohe Preise hingegen schon."

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sl 29.06.2022